Medebacher Höhenweg
auch Medebacher Bergweg
Der Medebacher Bergweg
Rundwanderweg/Streckenwanderung/Mehrtagestour
„Medebacher Bergweg“
3 Tage, 3 Etappen, ca. 65 km gesamt
Ende Oktober/Anfang November 2021 erwanderte ich mit einem sehr guten Freund den „Medebacher Bergweg“. Dabei handelt es sich um einen Rundweg im Sauerland, genauer im Dreieck zwischen Winterberg (westlich), Willingen Upland (nördlich) und Korbach (östlich). Wir hatten uns überlegt einen festen Standort im Vorfeld zu suchen, da der ÖPNV in der Region alle Stationen bzw. Etappenziele des Rundwegs gut abdeckt, und somit nicht das gesamte Gepäck für 3 Tage „mitgeschleppt“ werden muss. Diese Unterkunft fanden wir in Dreislar (einem der vielen Stadtteile von Medebach). Eine -wie wir meinen- einfache Gasthof-Unterkunft, sauber, ordentlich und zweckmäßig eingerichtet. Die Küche ist gutbürgerlich. Die Wirtsleute freundlich, hilfsbereit und kommunikativ. Medebach ist eine Kleinstadt im Hochsauerlandkreis, gelegen im östlichen Teil Nordrhein-Westfalens, dies auf 405 m über NN und hat rund 8000 Einwohner. Der Medebacher Bergweg verbindet fast alle zu Medebach gehörenden Stadtteile. Dies wären u.a. Dreislar, Medelon, Küstelberg, Düdinghausen etc. Die im Vorfeld durchgeführte Recherche ergab folgende Etappenvorschläge, die wir auch so erwanderten (da wir aus unterschiedlichen Richtungen mit dem ÖPNV anreisten, trafen wir uns in Medebach am Marktplatz am späten Vormittag um mit der 1. Etappe zu starten):
Etappe 1: Medebach – Dreislar , 14 km
Etappe 2: Dreislar – Küstelberg , 17 km
Etappe 3: Küstelberg – Düdinghausen , 20 km
Etappe 4: Düdinghausen - Medebach , 15 km
Alle Etappen sind gut machbar. Abkürzungen sind nicht immer machbar, da die jeweiligen Bushaltestellen angelaufen werden müssen. Den Fahrplan der Busverbindungen sollte man vorab recherchieren, da die Verbindungen zwar regelmäßig aber nicht sehr häufig (aber ausreichend oft) befahren werden. Insbesondere ist dies an Samstagen und Sonn- und Feiertagen wichtig, da hier teils keine Busverbindungen bestehen! Das Verkehrsamt am Marktplatz in Medebach hat alle notwendigen Unterlagen vorrätig. Vorab hatte ich mir die Wanderkarte der Ferienregion Medebach zusenden lassen. Eine hilfreiche Planungsunterlage.
Was kann man zur Gesamtwanderung sagen: nun, die Natur war entsprechend der Jahreszeit, und vielleicht wäre es noch schöner im Frühjahr oder Sommer gewesen, dennoch war die „Runde“ auch zur gewählten Jahreszeit attraktiv. Ein Regenschutz ist absolut sinnvoll, den ein oder anderen kleinen Regenschauer haben wir gehabt. Aber es gab auch sonnige Momente. Die Runde ist gut beschildert. Man sollte aber immer „wachsam“ sein. Das ein oder andere Wegzeichen ist schon etwas verblasst, und verpasst man es mal so ist der Umweg vorprogrammiert (ist uns passiert…). Manchmal hat der Weg den identischen Verlauf wie verschiedene Zuwege zum Rothaarsteig, und manchmal quert man den Uplandsteig. Beides sind sehr bekannte Fernwanderwege. Gerade der Rothaarsteig wird „hochgelobt“ und viel bewandert.
Jede Etappe hat ihre ganz eigenen Reize. Die Streckenführung ist gut gewählt, die Steigungen/Gefälle sind moderat und stets gut zu bewältigen. Die Wegqualität durchweg gut. Ein steter Wechsel zwischen unterschiedlichen Untergründen, mal Pfad, mal Wiesenweg, mal Waldweg, mal geschottert, mal ganz weich durch tiefen Wald. Aber so ist das im Hochsauerland. Einer waldreichen Mischwaldregion. Ist man mal auf den Höhen des Weges, so hat man stets sehr schöne Weitblicke bzw. Aussichten. Die Dörfer durch die man kommt sind reizvoll und es lohnt sich hier und da mal „hinter die Kulissen“ zu schauen. Die Menschen (die wir unterwegs kennengelernt haben) waren stets sehr freundlich und überaus hilfsbereit und kommunikativ. Der Sauerländer ( so ein gängiges Vorurteil) wird oft als eher stur und wenig redselig dargestellt . Das erlebten wir ganz anders: So hielt zB. ganz unvermittelt ein Auto neben uns an um uns zu fragen wo wir denn hin wollten, ob wir den Weg kennen und ob man uns denn irgendwie helfen könne, dies sehr freundlich und ohne Aufdrängen. Super! Auch in unserer Unterkunft machten wir ähnliche Erfahrungen. In den Dörfern gibt es manchmal Gaststätten am Wegesrand in denen man ggf. Hunger und Durst stillen kann (so wurden wir auf ein/zwei Bier in einem Gasthaus eingelassen, obwohl dies wegen einer geschlossenen Hochzeitsgesellschaft eigentlich eher geschlossen hatte).
Eine Zusammenfassung: eine lohnende, naturnahe Drei-Tages-Runde. Geeignet für Wanderer aller Art. Durchaus familiengeignet (ohne Kinderwagen), machbare Etappenlängen, machbare Steigungen. Würde ich die Tour nochmal machen, so würde ich sie eher im Frühsommer gehen. Empfehlen kann ich die Tour allemal.
Fotos von unterwegs, ohne Reihenfolge, einfach nur Eindrücke finden sich zum Start der Tour oben.
Schäbischer Waldweg
"Schwäbischer Waldweg"
Rundwanderweg/Streckenwanderung/Mehrtagestour
„Schwäbischer Waldweg“
4 Tage, 4 Etappen, ca. 84 km gesamt
Ende April/Anfang Mai 2022 erwanderte ich mit einem guten Freund den „Schwäbischen Waldweg“. Dabei handelt es sich um einen Rundweg südwestlich von Schwäbisch Hall bzw. nordöstlich von Backnang durch ein umfängliches Wald- und Streuobstwiesengebiet. Wir hatten uns überlegt einen festen Standort im Vorfeld zu suchen, da der ÖPNV in der genannten Region alle Stationen der Wanderung bzw. Etappenziele des Rundwegs gut abdeckt, und somit nicht das gesamte Gepäck für 4 Tage „mitgeschleppt“ werden muss. Diese Unterkunft fanden wir in Murrhardt (Bahnhof der Bahn sowie Busbahnhof im Ort). Ein Drei-Sterne-Haus mit (wie wir meinen) einer recht guten Küche. Murrhardt ist eine schwäbische Kleinstadt im Rems-Murr-Kreis, rund 40 km nordöstlich von Stuttgart, liegt an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental und hat ca. 14000 Einwohner. Die im Vorfeld durchgeführte Recherche ergab folgende Etappenvorschläge, welche wir auch so (mit einigen wenigen Abkürzungen) erwanderten:
Etappe 1: Murrhardt – Großerlach , 20 km (verkürzbar auf 18 km)
Etappe 2: Großerlach – Wüstenrot , 21 km (verkürzbar auf 19 km)
Etappe 3: Wüstenrot – Oppenweiler , 22 km (verkürzbar auf 16 km)
Etappe 4: Oppenweiler – Murrhardt , 19 km (verkürzbar auf bis zu 14 km)
Mein Freund und ich trafen uns am späten Vormittag des 1.Tages am Hotel und erwanderten dann die 1.Etappe.
Die Etappen erscheinen recht lang für Wanderer mit normalem Wanderschritt (so wie wir es sind) von rund 3,5 bis 4 km je Stunde, sind jedoch letztendlich machbar, und es gibt zudem immer wieder die Möglichkeit eine frühere ÖPNV-Verbindung zu erreichen bzw. zu wählen.
Zur Wanderung selbst möchte ich folgendes berichten: alle Etappen haben ihre ganz eigenen Reize. Durchgehend ist vor allem im Frühjahr das Erlebnis der Obstbaumblüte auf den zahllosen Streuobstwiesen der Region zu nennen. Früher wurde dieses Obst ( so erzählten es uns die Einheimischen) von vielen Bauern verwendet um Most oder Saft herzustellen. Heute wird dies (leider) kaum noch gemacht. Die Bäume werden nicht gepflegt, nicht beschnitten und das Obst bleibt meist am Baum oder verdirbt als Fallobst. In Gesprächen erfuhren wir, dass der Aufwand zu hoch und zu kostenintensiv sei. Auf allen Etappen trafen wir freundliche und sehr kommunikative Menschen (meist Einheimische) mit denen wir interessante, anregende und informative Gespräche führten. So hatten wir zB. auf einer längeren Busfahrt (wir waren die einzigen Fahrgäste) die Möglichkeit mit dem Busfahrer über den „am Boden liegenden Tourismus“ in der Region zu sprechen. Viele gastronomische Betriebe haben nicht zuletzt wegen der Pandemie, aber eben auch wegen des mangelnden bzw. wohl deutlich zurückgehenden Tourismus „das Handtuch geworfen“. Schade, wie wir meinen, denn die Region lädt zum Wandern und Rad fahren geradezu ein, die Infrastruktur ist (noch) vorhanden und die Menschen freundlich und zugewandt.
Oft führen die Wege durch ausgedehnte Wälder, dann wieder über Felder und üppig blühende Streuobstwiesen, vorbei an Herden von Kühen, Schafen und Pferden. Der Weg führt durch die oft sehenswerten Dörfer und Kleinstädte. Wir vermissten hier und da die Möglichkeit unterwegs mal ein Bier oder leckeren Cappuccino zu trinken. Eine (auf die wir besonders hinweisen möchten) ganz tolle Ausnahme (so meinen wir) gab es: Empfehlen können wir hier den Biergarten zum alten Forsthaus in Mönchsberg (Etappe von Großerlach nach Wüstenrot). Total urig, nettes Personal, gepflegter und gemütlicher Biergarten, leckeres Bier und regionales, authentisches Essen. Wohl ein Treff für jung und alt der eher dörflich/ländlichen Region.
Die Steigungen auf allen Etappen sind meist moderat, manchmal aber auch heftig und recht anstrengend. Hier sei zB. die Wanderung durch die Hüttenwaldschlucht (3.Etappe) genannt, oder der Anstieg von Grab auf die Hohe Brach (586m), oder der für uns schweißtreibende Aufstieg von Sulzbach hoch nach Ittenberg (4.Etappe). Die Wege sind meist naturnah, so wechseln Wanderwege, Waldwege, Pfade und geschotterte Wege ab. Sehr erfreulich ist, dass es wenig Asphaltanteile gibt.
Aber leider gibt es selbst auf der schönsten Wanderung etwas zu bemängeln. Wir waren leider des Öfteren mit der Beschilderung des Weges nicht zufrieden. Oft fehlten Wanderwegzeichen. Als Beispiel sei hier der Wanderparkplatz mit Bushaltestelle Zollstock am Ende der Hüttenwaldschlucht genannt. Hier fehlt gänzlich die Beschilderung des schwäbischen Waldweges (zumindest haben wir nach intensivster Suche keine Beschilderungshinweise gefunden). Eine komplette Begehung des Weges durch die entsprechenden Wegepaten erscheint uns sinnvoll, eher nötig! Da es unterwegs oft keine Internetverbindung gibt, und auch die mitgeführte Wanderkarte nicht immer Aufschluss über den richtigen Weg gibt, sind gute Beschilderungen unbedingt notwendig. Fehlende Beschilderungen sind für den Wandertourismus abträglich und schrecken eher ab. Das Problem der Beschilderung ist auf dem gesamten Weg nicht durchgängig, eher sehr schwankend von recht gut bis absolut mangelhaft. Wir haben dies übrigens auch dem zuständigen Gremium mitgeteilt. Vielleicht hilft es ja. (Achtung: hier gibt es seitens der zuständigen Verkehrsämter die Mitteilung per Mail, dass man der Kritik nachgehen werde und um Verbesserung bemüht ist, Mitteilung vom Juni 2022).
Abschließend: eine ansprechende mitunter etwas anstrengende, naturnahe, lange Runde. Wir empfehlen sie weiter, insbesondere zur Blütezeit der unzähligen Obstbäume. Mit Kinderwagen nicht zu empfehlen. Der ÖPNV funktioniert sehr gut, stets pünktlich. Man bedenke, dass gut 80 km schon "ganz ordentlich" sind. Für geübte Langstreckenwanderer jedoch kein Problem.
Fotos von unterwegs, ohne Reihenfolge, einfach nur Eindrücke finden sich zum Start der Tour oben.
Eifelschleife "Berg und Tal"
Halbtageswanderung , gemacht am 22.5.22
Eifelschleife „Berg und Tal“
Der Startpunkt/Zielpunkt dieser ausgesprochen schönen Halbtageswanderung/Rundwanderung ist das Dorf Floisdorf , dass zu Mechernich gehört. Neben dem Cafe im Dorfzentrum ist ein Parkplatz. Hier beginnt die rund 10 km lange Rundtour. Sie ist in beiden Richtungen sehr gut beschildert und ich kann nicht sagen, welche Richtung zu bevorzugen ist. Wir -meine Frau und ich-gingen sie gegen den Uhrzeigersinn.
Sobald man das Dorf verlassen hat, kommt man an der Hubertuskapelle vorbei. Sehenswert ist sie allemal, und es gibt schon von hier eine gute Aussicht über die Region der Voreifel. Weiter geht es mal bergauf mal bergab, vorbei an Schlehen- und Heckenrosenhecken. Der Weg ist sehr sonnig. Deshalb ist eine Kopfbedeckung im Hochsommer nützlich.
Vorbei am Tötschberg (ca. 280 mtr. über NN) kommt man sogleich zum Bürvenicher Berg (ca. 300 mtr. über NN). Dort gibt es sogar ein hölzernes, schlichtes Gipfelkreuz und eine sehr schöne Aussicht ( und Picknickbank) zu beiden Seiten der Anhöhe. Die Aussicht ist wirklich der „Hit“, vom Siebengebirge über die Kölner Bucht bis in den Rhein-Erft-Kreis.
Dann (nachdem man an einem Autoparkplatz vorbeigekommen ist) geht’s bergab runter ins Dorf Berg. Dort ist die Burg Berg sehenswert. Dort (50 mtr. vor der Burg Berg) ist auch eine schöne, schattige Picknickstelle. Noch ein Blick zurück zum Gipfelkreuz des Bürvenicher Berg und es geht weiter durch das Dorf Berg und weiter mal bergauf mal bergab durch Felder und Wiesen zurück nach Floisdorf.
Krönender Abschluss war für uns ein Besuch im Dorfcafe. Sehr leckerer Kuchen wartet dort auf müde Wanderer.
Gehzeit: gemütlich 3 Stunden plus Pausen. Von Köln aus per Bahn und dann Bus (AST) zu erreichen.
Steigungen und Gefälle sind sehr moderat und aus meiner Sicht keineswegs anstrengend; für Kinderwagen eher nicht geeignet. Zu jeder Jahreszeit hat dieser Weg seine Reize; wenig Asphaltanteile, naturnahe Wege. Wunderbare Aussichten.
Ich kann diese Runde sehr empfehlen. Keine Fotos.
Eifelleiter
...ein noch nicht sehr bekannter, aber absolut lohnenswerter Weg....
EIFELLEITER
Streckenwanderweg/Mehrtageswanderung
„Eifelleiter“
3 Tageswanderung – 3 Etappen – Gesamtlänge ca. 55 km –
Etappe 1 von Bad Breisig am Rhein nach Niederzissen (ca. 15,5 km)
Etappe 2 von Niederzissen nach Kempenich (ca.15,5 km)
Etappe 3 von Kempenich nach Adenau (ca.23 km)
Der Streckenwanderweg "Die Eifelleiter" ist noch gar nicht so alt. Im April 2015 wurde sie feierlich eröffnet. Die Eifelleiter ist ein Streckenwanderweg von östlicher in westlicher (je nachdem wie man den Weg geht) Richtung im nördlichen Rheinland-Pfalz. Dass aus meiner Sicht Einzigartige ist die Verbindung dreier Regionen, dreier unterschiedlicher Erlebniswelten: dem Rheintal, dem Brohltal und der hohen Eifel. "Krönender" Abschluss auf der 3.Etappe ist die Besteigung des Kaiser-Wilhelm-Turms (1908/09 anlässlich der Silbernen Hochzeit von Kaiser Wilhelm II. und seiner Auguste Viktoria aus Bruchsteinen errichtete Kaiser-Wilhelm-Turm ist etwas mehr als 16 Metern hoch) auf der Hohen Acht. Die Hohe Acht ist der höchste Berg der Eifel (und dritthöchster Berg in Rheinland-Pfalz) mit rund 747 mtr. über NN. Dort bietet sich ein einzigartiger Ausblick über die gesamte Region. Ich durfte diesen Ausblick bei gutem Wetter genießen. Ein Augenschmaus.
Doch starten wir am Anfang der dreitägigen Wanderung. Am 30.5.2019 fuhr ich mit meinem PKW nach Remagen, stellte den Wagen dort auf einen Parkplatz (für mehrere Tage per Ticket machbar) ab und fuhr mit der Bahn nach Bad Breisig. Dort startet die Eifelleiter direkt am Rheinufer (dort wo es vom Rhein in den Park geht). Ich habe den Wagen in Remagen geparkt, weil ich wusste, dass die Rückfahrt per Bahn in Remagen enden würde (dies ist übrigens aktuell wegen der Überschwemmungen im Ahrtal nicht möglich. Es müsste recherchiert werden wie man anderweitig von Adenau zurückkommt). Nachdem man ein wenig durch Bad Breisig (einem staatlich anerkannten Heilbad im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz) geht, schwenkt der Weg dann steil nach oben ab. Nach einem knackigen Anstieg erreicht man das Höhenplateau. Dort ist eine keltische Fliehburg erkennbar. Ebenso eine erste schöne Aussicht zurück ins Rheintal. Über das Plateau geht’s weiter bis zum Segelflugplatz Mönchsheide (spielte wohl im 2.Weltkrieg eine untergeordnete Rolle als sog. Ersatzflughafen). Es geht runter nach Waldorf, man durchquert den Ort, unterschreitet wenig später die BAB 61 und steigt dann empor zum Bausenberg. Der Bausenberg ist ein gut erhaltener Hufeisenkrater über dessen Rand die Eifelleiter verläuft. Hier stieg ich dann ab nach Niederzissen. Hier hatte ich eine Unterkunft gebucht. Ein Garni-Hotel. Eine einfache, saubere Unterkunft. Ruhig gelegen mit einem guten Frühstück am westlichen Ausgang von Niederzissen.
Am nächsten Morgen musste ich dann zunächst wieder auf die Höhe. Niederzissen liegt im Brohltal. Dadurch fährt die legendäre Brohltalbahn auch Vulkan Express genannt. Die Brohltalbahn ist eine eingleisige meterspurige Schmalspurbahn zwischen Brohl am Rhein und Engeln in der Eifel. Heute wird diese Bahn nur noch aus touristischen Gründen betrieben. Dies auf einer Länge von rund 17 km. Mein nächstes Ziel (oberhalb von Niederzissen) auf der Eifelleiter war dann das Rodder Maar. Man vermutet, dass das Rodder Maar (337 mtr. über NN) durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Es liegt unmittelbar an der Eifelleiter und wird zur Hälfte umrundet. Vorbei an mehreren Dörfern über Felder und durch Wälder, mal bergauf mal bergab, immer wieder mit tollen Aussichten in die Eifel, erreicht man die Nordspitze des Ortes Kempenich. Hier hatte ich die seinerzeit einzige Unterkunftsmöglichkeit gebucht. Ein einfacher, sauberer Gasthof . Neben einer Tankstelle. Nachts ruhig. Am Abend gab es ein leckeres Schnitzel mit Fritten und Salat. Dazu natürlich ein Eifelbier. Ich traf dort Wanderer die ziemlich erschöpft am späten Abend eintrafen. Sie waren in Adenau gestartet und hatten insofern 23 km in den Knochen (und wie ich später merkte, einen kräftigen und langen Anstieg).
Am nächsten Morgen, also Tag der 3. Etappe, begann schon kurz hinter Kempenich der langsame Aufstieg zur Hohen Acht. Immer wieder zwischendurch wunderschöne Fernsichten. Immer wieder kurze knackige Anstiege. Dann kommt man nach Jamelshofen und denkt, dass es doch nicht mehr viel bergauf gehen kann. Irrtum! Jetzt folgt ein ganz knackiger Anstieg bis zum Turm auf der hohen Acht. Dort wird man aber entschädigt mit einer einmaligen Aussicht über die Eifel. Wirklich absolut empfehlenswert. Bis etwa 1,5 km (Berghotel Hohe Acht) kann man mit dem PKW an den Turm heranfahren. Ein Besuch der Hohen Acht bei schönem Wetter ist für mich ein echter, absolut lohnenswerter Tipp. Vom Turm aus geht’s - durch dichten Wald- nur noch bergab bis nach Adenau, zwar nicht steil aber stetig (insofern verstand ich die Wandergruppe, die ich in Kempenich am Vorabend getroffen hatte). In Adenau angetroffen gönnte ich mir noch einen (oder waren es doch zwei) großen Radler und fuhr dann mit Bus und Bahn zurück nach Remagen.
Mein Fazit: eine absolut empfehlenswerte Streckenwanderung, nicht zu lang und nicht zu anstrengend. Die Tagesetappen sind durchaus machbar. Moderate, manchmal knackige Anstiege. Besonders die 3.Etappe ist diesbezüglich aus meiner Sicht anspruchsvoll. Sehr abwechslungsreich, sehr naturnah, gute Wegführung, gute Wegqualität, sehr gute Beschilderung, ausreichend Ruhebänke und Picknickplätze. Reich an Aussichten. Leider ein nur geringes Angebot an Unterkünften. Nach meinen Erfahrungen und Gesprächen in den Unterkünften liegt es wohl am (noch) nicht vorhandenen Bekanntheitsgrad dieser wunderschönen Tour.
Und beim Abschlussradler in Adenau „verstand“ ich dann (ich merkte es auch in den Muskeln) auch den Namen des Weges: wie auf einer Leiter geht man auf die Leiter (Hohe Acht) und wieder die Leiter runter (Adenau). Toll; ich würde sie wieder gehen…….
....und wie immer sind ein paar fotografische Eindrücke ohne Reihenfolge und Wertung zu Beginn des Textes gezeigt.....
X22 Kurkölner Weg
Der Kurkölner Weg
Die Verbindung vom westfälischen Sauerland ins rheinländische Köln hat der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) für Wanderer erschlossen und einen Hauptwanderweg angelegt, der mit dem weißen Andreaskreuz und der Nummer 22 markiert ist. Dieser Wanderweg wird auch Kurkölner Weg genannt (Gesamtlänge 153 km).
Kurkölner Weg ( X22 ) Etappe 5 Wiehltalsperre – Drabenderhöhe (ich ging sie in umgekehrter Richtung, also von der Drabenderhöhe zur Wiehltalsperre)
Ca. 22 km nach meiner Messung, lange Tagestour, keine Gastronomie unterwegs,
Moderate Steigungen/Gefälle, teils kurze Steilpassagen, nicht für Kinderwagen geeignet, Weg geht komplett von Meschede im Sauerland nach Köln am Rhein, ca. 153 km, gepflegt vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV), sehr gute Beschilderung.
Im Sommer 2021 ging ich bei gutem Wetter diese lange Etappe. Die Drabenderhöhe erreichte ich per Bus von Bielstein aus (zurück mit Bussen über Waldbröl nach Bielstein). Dort war der X22 sofort bestens ausgeschildert. Dem SGV ist hier ein großes Lob zu machen, die Beschilderung ist sehr gut. Die Wegführung, die Wegqualität durchweg gut. Man versuchte stets Asphalt möglichst zu umgehen. Es gibt sehr viele schöne Aussichten, eine ausreichende Anzahl an Bänken und Picknickplätzen. Das gastronomische Angebot könnte reichlicher sein. Der Weg ist jedoch sehr naturnah, durchquert also kaum Dörfer. Ich war inkl. Pausen gut 8 Stunden unterwegs, insgesamt anstrengend aber lohnenswert. Es gilt genügend Nahrung und Flüssigkeit mitzunehmen. Ich ging den Weg in der Woche und ich begegnete kaum Menschen.
Fazit: sehr empfehlenswerte lange Tagestour, aussichtsreich und lohnend, eine echte, naturnahe Wanderung, einsam, Kondition notwendig. Tipp: nach Busverbindungen genau recherchieren, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit mitnehmen.
Einige Fotos vor dem Text.
Rheinsteig Etappe 4
.....doch zuvor ein paaar allgemeine Worte zum Rheinteig......
Der Rheinsteig
Entlang des Rheins führt seit 2005 der Rheinsteig, ein zertifizierter Premium-Wanderweg, der mittlerweile zu den bekanntesten und besten Routen für Wanderer aus ganz Europa zählt. Er ist rund 320 Km lang und es gilt dabei rund 11700 Höhenmeter zu überwinden. Er beginnt in Bonn und endet an Schloss Biebrich in Wiesbaden. Der Rheinsteig war im Jahr 2009 Gründungsmitglied des Vereins Top Trails of Germany.
Ich ging bereits mehrere Etappen dieses wirklich einzigartigen Wanderwegs.
Man kann wohl sagen, dass jede Etappe ihre ganz eigenen Reize hat, es wird nie langweilig, es gibt immer wieder Anderes, Neues und Interessantes zu sehen......
.....übrigens: auf der anderen Rheinseite verläuft der Rheinburgenweg.......
Auf dem Rheinsteig.....
Etappe 4 des Rheinsteigs von Linz am Rhein nach Bad Hönningen
Ca. 14 km, mit Pausen eine "Fast-Tagestour"....
Einer meiner ganz persönlichen Lieblingsetappen des Rheinsteigs und zudem ganz in meiner Wohnnähe. An einem wunderschönen Tag im März 2022 bin ich ihn mal wieder gegangen. Den Wagen am Bahnhof Linz abgestellt und durch die bergansteigende Fußgängerzone Linz zum Marktplatz und somit dem Einstieg ( ab hier blaue Rheinsteig-Beschilderung) zur Etappe. Es geht weiter bergauf aus dem Ort raus zu einem Fußballplatz und einem ersten sehr schönen Aussichtsplatz.
Und weiter ging es über die Höhen. Der Weg geht stets abwechselnd bergauf und bergab. Typisch Rheinsteig. Manche Bergaufpassagen sind recht steil und bei ungünstigem Wetter sehr rutschig. Gutes Schuhprofil und Wanderstöcke sind sinnvoll. Der Weg verläuft durch Dattenberg und Leubsdorf. Immer wieder bergan und bergab weiter nach Ariendorf. Wieder bergauf, dann durch die sog. Kastanienallee bis zum Schloss Arenfels. Hier bin ich dann runter in den Ort ( Bad Hönningen) zum Bahnhof und mit dem Zug zurück nach Linz.
Die Wegqualität ist durchweg gut, wenig Asphalt, angenehmer Wechsel der Wegbeschaffenheiten. Die Aussichten ins Rheintal und die Eifel und den vorderen Westerwald sind wunderschön. Wie gesagt, einige Steigungen sind recht steil, dafür nicht sehr lang. Für Kinderwagen ist der Weg ungeeignet. Am Weg gibt es ausreichend Bänke und Picknickstellen, meist an aussichtsreichen Stellen. Die Beschilderung (wie auf allen Etappen des Rheinsteigs) ist sehr gut. Auch die Zuwege (in gelb) sind gut beschildert. In Bad Hönningen kann man dann noch einen Kaffee trinken oder ein leckeres Eis essen. Züge zurück fahren halbstündlich. Ich war inkl. Pausen 5,5 Std auf dem Weg unterwegs.
Fazit: eine richtig schöne Tour auf dem Rheinsteig. Bei gutem Wetter tolle Aussichten. Picknick mitnehmen und zwischendurch einfach nur genießen.......
Und vor dem Text ein paar Fotos von unterwegs.
e
Diemelsteig
.......Erlebniswert: hoch........
Der Diemelsteig
Rundwandwerweg/Streckenwanderung/Mehrtagestour
Diemelsteig Etappe 1 – Von Heringhausen nach Adorf (ca. 16 km)
Diemelsteig Etappe 2 – Von Adorf nach Schweinsbühl (ca. 22 km)
Diemelsteig Etappe 3 – Von Schweinsbühl bis zur Staumauer (ca. 21 km)
...die genannten km-Angaben entsprechen einer eigenen Messung per Uhr....
Diemelsee (Name der Gemeinde und des Sees) ist eine Gemeinde in Nordhessen, genauer im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie liegt im sogenannten Waldeckschen Upland (es gibt zB. auch in der Nähe den Uplandsteig) und damit im hessischen Teil des östlichen Sauerlands, der hier Upland genannt wird.
Der Diemelsteig hat rund 60 km Länge, überwindet dabei rund 1400 Höhenmeter jeweils im Auf- und Abstieg. Er ist als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ vom Deutschen Wanderverband zertifiziert.
Der Diemelsteig ist durchgängig mit einem D auf grünem Grund (siehe Fotos) markiert.
Er umrundet den Diemelsee in einer großen, stark nach Süden verlaufenden Runde, die im südlichen Teil fast bis nach Korbach reicht.
Soweit die „harten Fakten“. Und nun mein ausführlicher Bericht dazu:
Vom 15.8.2020 bis zum 17.8.2020 war ich auf dem Diemelsteig unterwegs. Doch die Planung begann früher. Wirklich rein zufällig sah ich im Fernsehen (hr) eine Reportage über den Diemelsteig…..Dies war für mich der Start einer umfänglichen Recherche zu diesem Weg. Hin- und Rückweg, Übernachtung und Wegverlauf mussten recherchiert und gebucht werden. Zum Thema Übernachtung fand ich ein, wie ich meine, fast einzigartiges Angebot eines Gasthauses in Schweinsbühl. Hier gab es als „Paket“: zwei Übernachtungen mit Frühstück (plus Lunchpaket zum Selbermachen für unterwegs) und 2 leckere gutbürgerliche Abendessen plus den Service vom Etappenziel bzw. Etappenbeginn abgeholt bzw. gebracht zu werden. Das Ganze zu einem sehr günstigen Preis. Das Gasthaus war ein typisch ländlicher Betrieb, einfache, saubere, ruhige und zweckmäßige Zimmer, ein tolles Frühstück (Brötchen von einem Bäcker, der noch selber Brot und Brötchen backt und im Großraum ausliefert) und ein gutbürgerliches, reichliches Abendessen (vom Chef des Hauses zubereitet), dazu leckeres Bier. Und last but not least angeregte Gespräche mit anderen Gästen und den Wirtsleuten. Was will man mehr. Ich fands einfach nur Mega!
Die Hin- und Rückfahrt buchte ich per Bahn und Bus. Zwar einige „Umsteiger“ und insgesamt eine recht lange Anreise von Bonn aus (rund 5 Std. mit 4 Umstiegen, morgens 7 Uhr los und um 12 Uhr mittags in Heringhausen) dennoch ohne Probleme möglich.
Die 1. Etappe führte mich von Heringhausen (unmittelbar am Diemelsee) nach Adendorf. Mit den Wirtsleuten hatte ich vereinbart, dass ich mich telefonisch melde wenn ich in Adendorf bin und dann dort von ihnen abgeholt würde.
Von Heringhausen aus gings zunächst kräftig bergauf bis auf den Höhenweg des Diemelsteigs. Dort dann im stetigen Wechsel von auf und ab, durch schattige Wälder, vorbei an abgeernteten Feldern, über Wiesen auf denen Pferde und Kühe grasten, vorbei an Schlehenhecken, über Anhöhen mit wunderschönen Aussichten über die Region. Ein angenehmer Einstieg in die gesamte „Runde“, und ein guter erster Eindruck von der Region des Uplands. So gings bis nach Adendorf, dem Ziel der ersten Etappe. Ich rief im Gasthaus an und 15 min. später fuhr das Auto vor. Die Chefin holte mich ab. Auf der Fahrt zum Gasthaus „quatschten“ wir fiel. Ich erzählte von meinen ersten Eindrücken, sie erzählte mir einiges zur Gegend. Ich freute mich dann im Gasthaus angekommen auf eine Dusche und ein leckeres Bier; und Hunger hatte ich auch…..
Dusche, Zimmer, Essen und Bier: alles bestens…..
Am nächsten Tag stand eine lange Etappe, mit einigen heftigen Anstiegen an. Nach dem Frühstück gings los. Der Chef des Hauses brachte mich nach Adendorf, dorthin wo ich am Vortag abgeholt wurde. Die vor mir liegende Etappe sollte in Schweinsbühl (dem südlichsten Ort der Rundwanderung) enden, dort also wo sich die Unterkunft befindet. Rund 22 km lagen vor mir. Und wieder eine sehr abwechslungsreiche Strecke. Die Aussichten begeisterten mich. Unterwegs kommt man durch den Ort Flechtdorf. Hier steht eine sehenswerte Basilika. Zwischen Flechtdorf und Schweinsbühl wird ein Teil des Weges zum „Weg der Stille“. Hier gibt es 15 Tafeln mit Bildern und Texte, die den Wanderer/Besucher zum Nachdenken anregen sollen. Eine gute Idee wie ich meine. Ich las jeden Text und genoss die Stille. Die Tour machte Spaß, war abwechslungsreich und informativ. Letzteres auf dieser Etappe nicht zuletzt wegen eines Gespräches mit einem Waldbesitzer der mir die Schäden seines Waldes durch Klima und Borkenkäfer erläuterte und mir zeigte was er mit Neupflanzungen verschiedenster Gehölze dagegen machen will. Wir waren einfach so ins Gespräch gekommen. Die Zeit verging dabei im Flug, so verabschiedete ich mich nach einer längeren Weile, schließlich hatte ich mein Etappenziel noch nicht erreicht……
Unterwegs traf ich noch eine Dame aus Frankfurt, die auch auf dem Diemelsteig unterwegs war, nicht mit fester Unterkunft, sondern von Gasthaus zu Gasthaus. Bei einer Rast plauderten wir über unsere Wandererfahrungen. Dabei erzählte sie mir von ihren Wanderlebnissen im letzten Jahr in den Ötztaler Alpen, und das sie dabei hier und da schon an ihre Grenzen gekommen sei, und dass es doch auch hierzulande wunderschöne Gegenden gibt…..
Auch an diesem Abend hieß es wieder: Dusche, Abendessen, Bierchen….hinzu kam ein netter Plausch mit neuen Wandergästen aus Düsseldorf, die wegen der Pandemie im Inland bleiben wollten, und gar nicht wussten wie schön doch das Sauerland ist (obwohl sie doch gar nicht so weit weg wohnten…).
Am nächsten Morgen (nach wieder einem tollen Frühstück, und der Verabschiedung durch die Wirtsleute) gings für mich früh los. Lange Etappe, und ich musste einen bestimmten Bus an der Haltestelle Staumauer des Diemelsees bekommen. Hieß also: nicht trödeln.
Auch die letzte Etappe war wieder sehr schön. Diesmal gab es nur "wenige" moderate Anstiege, im letzten Drittel – entlang des Sees- ebenes Gelände. Ich erreichte sehr pünktlich die Staumauer, hatte noch Zeit die Tour nochmal Revue passieren zu lassen und die Reste des Lunchpakets zu „vertilgen“. Der Bus brachte mich zum Bahnhof und am späten Abend war ich wieder daheim.
Fazit: wunderschöne Gegend, tolle Aussichten, gute bis sehr gute Beschilderung, eine sehr gute, preiswerte Unterkunft, gute Wegqualität, naturnahe Wegführung, wenig Asphalt (für mich immer sehr wichtig), durchweg eher moderate Anstiege, Sehenswertes am Wegesrand, unterwegs trifft man Wanderer von wo und nach wo auch immer.
Eine absolut empfehlenswerte Tour, ein wenig Kondition für Etappe zwei und drei sollte man mitbringen, gutes Schuhwerk vorausgesetzt. Erlebniswert: hoch.
Mein Lob den Machern des Weges und denen die ihn unterhalten. Die Beschilderung, die naturnahe Wegführung, alles bestens.... Prima.
Oben- vor dem Text- Fotos der Tour. Nicht der Reihe nach, sondern einfach so wie es gerade kommt…..
Westwall - Eifelkreuz (Weg 21 )
....Geschichte pur und live......
" Westwall Eifelkreuz"
13.10.2021
Wanderweg 21 (Rundweg), ca. 11 km lang
„Westwall Eifelkreuz“
Angelegt und unterhalten vom Eifelverein Ot Simmerath
Der Westwall war ein Naziprojekt. Auf einer Länge von über 600 km ließen die Nationalsozialisten des dritten Reichs ab 1938 von Kleve am Niederrhein aus bis zur Schweizer Grenze eine sogenannte Verteidigungslinie anlegen, die 18.000 Bunker, Stollen und Panzersperren umfasste.
Die Panzersperren entlang des Westwalls wurden die Höckerlinie genannt. Weil die einzelnen Betonsperren aussahen wie Höcker. Entlang dieses Überbleibsels einer vergangenen Zeit verläuft der Wanderweg 21 des Eifelverein Ot Simmerath.
Es war ein Tag mit mäßigem Wetter, passend zum Thema des Wanderweges: dem Westwall.
Ein Wanderweg entlang eines Denkmals, eines –wie ich meine- wichtigen Zeugnises einer -wie ich meine- grausamen Vergangenheit.
Der Wanderweg startet in Simmerath an der Kirche St. Johann Baptist. Er hat nur ganz wenige Steigungen, dennoch sollte man trittsicher sein (keine rutschigen Schuhe), weil es gilt über einen schmalen Betonstreifen (siehe Fotos) entlang der Höckerlinie zu gehen (ca. 40 cm breit). Er ist rund 11 km lang und rund ein Drittel des Weges führen präzise entlang der deutsch-belgischen Grenze (links des Weges Belgien, rechts des Weges Deutschland). Der Hauptteil führt entlang die Höckerlinie. Verwildert, bemoost, vermodert, manchmal kaum noch erkennbar, manchmal freigemacht.
Schon etwas merkwürdig/fast mulmig war mir schon dort herzugehen. Aber es gehört zur Geschichte Deutschlands, insofern auch zu meiner Geschichte.
Landschaftlich ist der Weg schön angelegt. Führt auch durch Wald und über Wiesen und ist unter dem Gesichtspunkt des Wanderns ein netter Spazierweg für den man rund 3 Stunden braucht. Sollte man nicht über den Betonstreifen gehen wollen, so gibt es eine ausgeschilderte Umgehung (zu der ich allerdings keine weitere Information geben kann). Diese veranschaulicht allerdings nicht den Denkmalcharakter des Weges.
Der Weg insgesamt ist gut augeschildert, naturnah mit einer guten Wegqualität. Familiengeeignet, nicht kinderwagengeeignet.
Die eingangs gezeigten Fotos machen –so glaube ich- den Charakter der Tour sichtbar.
Westerwaldsteig Etappe 14 und 15
Auf dem "Westerwaldsteig"
Streckenwanderung
Etappe 14 und 15 des Westerwaldsteiges an 2 Tagen
Etappe 14 von Horhausen nach Strauscheid, rund 17 km
Unterkunft in Strauscheid
Etappe 15 von Strauscheid nach Waldbreitbach, rund 17 km
Den Westerwald hatte ich bislang irgendwie (leider) immer wieder vernachlässigt, war mir aus nicht erklärlichen Gründen nicht präsent. Mit guten Freunden hatte ich vor einiger Zeit dann über den Westerwaldsteig geredet, bzw. wurde mir davon erzählt und dies in den „höchsten Tönen“. Ich habe dann begonnen im Internet zu recherchieren. Ich überlegte mir 2 Etappen zu „probieren“ die einerseits mit dem ÖPNV gut erreichbar waren und andererseits eine Übernachtungsmöglichkeit anboten. Ich fand dann diese beiden oben genannten Etappen. In den Foren wurden sie als sehr schön beschrieben. Sowohl die jeweilige Etappenlänge, als auch die gute Erreichbarkeit (von Bonn aus) mit Bahn und Bus, als auch die Möglichkeit am Ende der Etappe 14 eine Unterkunft zu haben, „verleiteten“ mich dazu die 2 Tagestour in Angriff zu nehmen. Am 14. und 15.Februar 2022 war es dann soweit. Mit der Bahn (R8) ab Bonn-Beuel nach Neuwied. weiter mit dem Bus 120 nach Horhausen. Ausstieg am Kardinal Höffner Platz und los ging es. Der Weg ist vom ersten Augenblick an (und so sollte es bis zum Ende der 2 Etappen bleiben) exzellent markiert. So eine gute Beschilderung habe ich eigentlich so noch nicht, bzw. nur sehr selten erlebt. Abbiegungen werden zwei- bis dreimal vorher per Zeichen angekündigt. Regelmäßige Schilder mit Km-Angaben. Super. Hut ab den Machern und Weg Paten. Der Weg selbst ist sehr abwechslungsreich. Mal enge, schmale Pfade, mal breite Schotterwege, mal Eisenstufen um kurze Anstiege zu bewältigen, mal Waldwege. Besonders möchte ich loben, dass man versuchte (und auch erreichte) Asphaltpassagen möglichst zu umgehen bzw. zu vermeiden. Dies finde ich insbesondere sehr gut, weil leider oft genug Asphaltpassagen dem Wandern jeglichen Spaß nehmen. Zudem machen es sich da so manche Wegemacher eher leider zu einfach. Auf den rund 34 Km die beide Etappen zusammen hatten fand ich lediglich rund 500 mtr. Asphalt vor, und die waren unumgänglich. Die Wegführung ist sehr gut. Der Weg führt sowohl durch Wälder, als auch durch Felder und Wiesen, über aussichtsreiche Anhöhen, schöne Bachtäler und schöne Mischwälder. Es gibt in beiden Etappen einige „knackige“ Anstiege zu meistern. Natürlich auch die entsprechenden Abstiege. Alles aber noch moderat. Auf der gesamten Tour fand ich ausreichend Möglichkeiten einer Ruhepause (Bänke). Auf der gesamten Wanderung ist „Wasser“ immer irgendwie im Spiel. Jede Menge Bäche, kleinste, kleine, mittlere und breite, mal rauschend, mal sacht fließend, mal sich schlängelnd, mal rasche gerade fließend, mal auf dem Weg, mal unter ihm. Und auch die Wied ist immer in der Nähe. Und Gott sei Dank an den beiden Tagen nicht auch noch von oben. Das Hotel am Ende der ersten Etappe, ein 2 Sterne plus Haus, hat sehr ordentliche saubere und ruhige Zimmer. Das Frühstück ist gut, die Gastronomie (das Essen am Abend) überraschend gut. Preis-Leistung stimmen. Das Personal freundlich. Der eine oder andere Leser könnte nun meinen, dass ich ja hier nur ein Lobeslied singe und ich ja vielleicht beim Fremdenverkehrsamt angestellt bin und mal einen Werbeblock verfassen soll…….Keineswegs! Ich fand die beiden Etappen wirklich sehr schön. Leider traf ich unterwegs keine Wanderer. Das mag daran liegen, dass ich als Rentner an zwei Werktagen unterwegs war, oder es recht kalt war, oder, oder, oder. Egal. Und doch gibt es zwei Dinge die ich ansprechen möchte. Zwar keine echte Negativkritik, aber Dinge die man wissen sollte. Bedingt durch den Sturmbruch sind einige Wege durch große Waldfahrzeuge ziemlich ramponiert. Nach Regenfällen ergeben sich so „Matschpisten“. Ergo: bei den Schuhen daran denken und Wanderstöcke würde ich persönlich auch empfehlen. Leider (und das habe ich echt vermisst) gab es unterwegs keine Möglichkeit mal einen Kaffee zu trinken. Somit also auch keine Toilette. Ein Café in Peterlahr zB. hat dauerhaft geschlossen. Na ja, am Ende meiner Tour in Waldbereitbach saß ich dann in einem Café bei Cappuccino und gedecktem Apfelkuchen. Aber da war die Tour auch für mich zu Ende und ich wartete dort auf mein „Taxi“ (meine Frau holte mich ab). Übrigens: die letzte Etappe des Westerwaldsteiges geht von Waldbreitbach nach Bad Hönningen am Rhein (so etwa 13 km). Die Tagestour werde ich dann alsbald mal machen und euch davon berichten.
Vor der Beschreibung der Wanderung finden sich wieder Fotos, quer Beet; wie immer.
Westerwaldsteig Etappe 16
Und wieder auf dem "Westerwaldsteig" unterwegs.....
Tageswanderung
Westerwaldsteig Etappe 16
von Waldbreitbach nach Bad Hönningen
laut diverser Internetbeschreibungen „angeblich“ 12,5 km
Eines vorab: wir waren zu viert, meine Frau und gute Freunde. Wir hatten drei verschiedene Uhren dabei die Aufschluss über gegangene km, Blutdruck und vieles mehr gaben. Das Ergebnis zur zurückgelegten Strecke in km ergab in allen Fällen eine Strecke von 16 - 17 km.
Ein Problem, dass häufig auftaucht. Falsche Angaben über die Strecke in km und Zeit. Wahrscheinlich gar nicht absichtlich. Aber es ist schon merkwürdig, dass dieses „Phänomen“ so häufig auftaucht. Seis drum.
Wir stellten unsere Autos an einem herrlichen Morgen im März auf dem Park und Ride Parkplatz (kostenlos) am Bahnhof Bad Hönningen ab. Um 10.50 Uhr ging es mit dem Bus nach Waldbreitbach. Am alten Kreuz (Hst) steigen wir aus, und nach 500 mtr. war der Start der Etappe erreicht. Zunächst leicht oberhalb der Wied entlang nach Hausen, einem schönen Dorf oberhalb von Waldbreitbach. Von dort ging es stets bergan zum Dreiklösterblick, mal moderat, mal steiler, stets aber machbar. Weiter bergan gings dann auf den Malberg. Fast 400 mtr. hoch hier. Wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen, zurück Richtung Waldbreitbach, Blick über den tiefen Westerwald, und auf der anderen Seite übers Rheintal hinein in die Eifel. Auf dem Malberg konnte man früher sogar Ski fahren. Einige Pfeiler des alten Skilifts stehen noch. Oben auf dem Malberg gibt’s es auch eine Gastronomie, leider (aus unserer „montäglichen“ Sicht) montags und dienstags geschlossen. Der Abstieg ins Rheintal nach Bad Hönningen läuft dann oft identisch mit dem Limesweg. Vorbei an Römertürmen und verschiedenen Erklärtafeln erreichten wir nach fünfeinhalb Stunden und moderatem Abstieg über gut begehbare Wege Bad Hönningen (inkl. einiger kurzer Pausen). In der Fußgängerzone konnten wir uns in einen italienischem Eiscafé bei leckerem Eis und Cappuccino stärken.
Fazit: eine sehr schöne Tagestour. Gute Wege. Hervorragende Beschilderung. Wer die Tour macht wie beschrieben, der sollte sich genau nach den Busabfahrtszeiten erkundigen. Bus fährt nicht immer. Gastronomie (am Malberg) nur mittwochs bis sonntags (laut Anschlag). Steigungen moderat bis leicht steil, für Kinderwagen nicht geeignet. Ausreichend Ruhebänke und Picknickplätze vorhanden.
Auch von dieser Tour ein paar Fotos vor der Tourbeschreibung.
Kapellenweg
....vor der Haustür und absolut empfehlenswert....
„Kapellenwanderung“
Eine Zwei-Tagestour (Rundwanderweg) mit einer Länge von insgesamt 42 km durchs Pleiser Ländchen
Es war wohl irgendwann Anfang 2021 als mir ein Freund erzählte (wir sprachen über Wanderungen in der Region), dass „vor der Haustüre“ ein sehr schöner und lohnenswerter Wanderweg wäre. Er selbst sei auch schon Teile davon gegangen und könne deshalb sagen, dass es sehr wohl sehr interessant und spannend sein könnte den Gesamtweg zu gehen.
Ich begann also den Weg zu recherchieren, las viele Artikel darüber, las in anderen Forenbeiträgen was andere Wanderer drüber zu erzählen hatten, bestellte mir das schriftliche Werk zur Kapellenwanderung und fasste den Entschluss den Weg in zwei Etappen zu gehen.
Informationen im Vorfeld:
Die Kapellenwanderung ist eine 42 km lange Rundwanderung im Pleiser Ländchen. Diese „Bergregion“ (damit sind nicht alpine Berge gemeint und vielleicht ist der Begriff Bergregion etwas irreführend), im Nahbereich der Städte Bonn und Köln in den letzten Jahren stark gewachsen (Einwohner und Bebauung), hat in der Tat viele Kleinode zu bieten, die sich nicht auf den allerersten Blick erschließen. Die Landschaft des Pleiser Ländchens (auch Pleiser Hügelland genannt) wird u.a. durch Baumschulen und Obstanbau aber auch landwirtschaftlich geprägt und zeichnet sich durch weite Blicke, kleine und vielfältige Bachläufe und unzählige Naturerlebnisse aus, die den Wanderer auf seinen Touren begleiten. Dazu gehören auch die zahlreichen Wegekreuze und Kapellen, die ständige Begleiter auf den Wanderungen durch das Hügelland sind. Das Pleiser Ländchen schließt sich östlich an das Siebengebirge an. Die große Runde der Kapellenwanderung durchläuft als nördlichste Gemeinde des Weges Rauschendorf, als östlichste Gemeinde Sandscheid, als südlichste den Ort Brüngsberg und als westlichste Gemeinde Vinxel. Sie kreuzt zweimal die BAB 3. Mehr als 40 Ortsteile im Naturpark Siebengebirge gehören zur Stadt Königswinter. Warum Kapellenwanderung? Auf dem Weg kommt man an 12 Kapellen vorbei, insofern versteht sich der Weg als eine Art Verbindungsweg von Kapelle zu Kapelle. Jede der 12 Kapellen wird durch sehr schön gestaltete Schilder ausführlich erläutert. Eine kleine Geschichte-Lehrstunde die zum Verständnis der Region beiträgt. Lehrreich und informativ. Ferner sind im Verlauf des Weges allgemeine Beschilderungen zur jeweiligen Besonderheit der Region, des Gebiets (Landschaftsinformationen) angebracht worden. 2018 war es übrigens soweit. Da wurde die Kapellenwanderung offiziell eröffnet. Teilstücke gab es schon früher. Die Kapellenwanderung ist durchgängig gut bis sehr gut (so meine eigene Erfahrung) markiert. Zur Kapellenwanderung gehören ebenfalls drei sogenannte Kapellenschleifen. Die drei Schleifen ergeben in ihrer „Addition“ (fast) letztendlich die gesamte Kapellenwanderung. Bleibt die Frage: wie kam es dazu diesen Weg anzulegen? Fünf Pfarrgemeinden, die in der Pfarreiengemeinschaft Königswinter – Am Oelberg zusammengeschlossen sind hatten die Idee einen Kapellenwanderweg zu entwickeln, der 12 Kapellen miteinander verbindet. „In 12 Wegstrecken unterteilt, erlebt der Wanderer nicht nur die gepflegten und örtlich betreuten Kapellen, hier steht auch der Weg im Vordergrund und zeigt eine christlich geprägte Region von ihrer spirituellen Seite“, so die Aussagen der Pfarreiplaner. Natürlich waren auch noch viele andere (wichtige) Institutionen an der letztendlichen Umsetzung beteiligt. Die Umsetzung des Vorhabens mit einem Gesamtvolumen von 113 000 Euro – zu 70 Prozent gefördert vom Land – geriet immer wieder ins Stocken und konnte erst nach Übergabe der Naturpark-Trägerschaft an den Rhein-Sieg-Kreis endgültig realisiert werden. Die Kapellenschleife 1 trägt den Titel „ Felder, Wiesen und Weiden“, ist 14 km lang und ist mit einer grünen Kapelle auf rotem Grund markiert. Die Kapellenschleife 2 ist benannt „ Dörfer, Kapellen und Obstanbau“, ist ebenfalls rund 14 km lang und markiert mit einer gelben Kapelle auf rotem Grund. Die Schleife 3 ist benannt „ Bergbau, Bäche und Handelswege, auch sie ist ca. 14 km lang und mit blauer Kapelle auf rotem Grund markiert. Die große Kapellenwanderung (42 km) ist markiert mit einer weißen Kapelle auf rotem Grund. Übrigens sind alle Kapellenschleifen Rundwege und stets sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Im November/Dezember 2021 war es dann für mich bzw. mein Vorhaben endlich soweit : Am 22.11.2021 erwanderte ich die Etappe 1 von Vinxel nach Sandscheid und die Etappe 2 am 21.12.2021 von Sandscheid nach Vinxel. Da ich in der Region wohne war das Suchen einer Unterkunft nicht nötig und es war insofern auch nicht notwendig die gesamte Tour an zwei aufeinander folgenden Tagen zu wandern.
Ich war auf beiden Etappen erstaunt über die heimatliche Region. Wie vielfältig sie doch ist. So führte mich der Weg an wunderschöne Aussichtsplätze, durch kleine Mischwälder, durch Wiesen auf denen Ziegen, Schafe, Pferde und Kühe grasten, durch kleine Orte mit ganz eigenen Charakteren, vorbei an Höfen und immer wieder vorbei an Kapellen und Wegkreuzen. Es gab immer einen Wechsel zwischen auf und ab. Hügelig aber stets moderat für mich als Wanderer. Unterwegs freundliche Einheimische, oft gab es kurze Gespräche und immer ein freundliches Hallo. Leider (aber das lässt sich auf der Runde wohl nicht vermeiden) ein relativ hoher Anteil an Asphaltstrecken. Dennoch ein Bemühen den Weg so naturnah wie möglich zu gestalten. Ein Lob der Beschilderung, durchweg gut bis sehr gut. Es gibt viele Bänke und Picknickstellen, leider nur wenige Möglichkeiten sich in gastronomischen Betrieben zu stärken. Wenn ich denn nach meinen Tour-Highlights gefragt werde dann wären das: die Überquerung des Basalt-Förderbandes am Fuße des Hühnerberges, die Aussicht oberhalb von Brüngsberg in die Weite der Region, die Tierweiden im Heisternbusch, das Heiligenhäuschen am Hartenberg mit einer wunderschönen Aussicht und einer interessanten Geschichte, der Tierfriedhof nahe der Antoniuskapelle, das Naturschutzgebiet Eisbachtal, der fast stetige Blick auf den Ölberg ( 460 mtr. hoch, und höchster Berg des Siebengebirges) , der Weg und die Aussicht über die Kasseler Heide zum Gut Frankenforst und viele andere kleine Naturerlebnisse.
Fazit: eine absolut lohnenswerte große und lange Runde. Kondition ist erforderlich, immerhin hat jede Etappe für sich so rund 21/22 km, für Kinderwagen an vielen Stellen eher ungeeignet, mit wanderfreudigen Kindern sind gerade die Schleifen interessant und lehrreich. Verpflegung sollte man dabei haben.
Ich habe wie immer an den Anfang Fotos gesetzt. Gemischt aus beiden Etappen, eine Auswahl die so ein wenig die Naturnähe der Tour belegen soll.
.
Maare und Thermenpfad
Maare + Thermenpfad (einer der sog. Vulkaneifel-Pfade)
Streckenwanderung, ca. 34 km , 2 Tagesetappen zu je 17 km.....
.......gegangen als 2 Tagestour mit Übernachtung in Lutzerath.....
Für den 2.8.2021 und 3.8.2021 hatte ich mir trotz einer nicht ganz so guten Wettervorhersage den Streckenwanderweg Maare+ Thermenpfad in der Südeifel ausgesucht. Start war Ulmen, einer sehenswerten Stadt im Landkreis Cochem-Zell, auf etwa 450 mtr. über NN, gelegen am schönen Ulmener Maar. Ulmen hat etwa 3300 Einwohner und ist ein anerkannter Erholungsort. Das Ulmener Maar ist rund 37 mtr. tief, hat eine Oberfläche von 5,5 Hektar und ist umgeben von einer Wand aus Tuffstein der Auswurf des ehemaligen Vulkans ist.
Angereist war ich natürlich wieder dem ÖPNV . Es gibt eine Bahn/Bus Verbindung von Bonn nach Ulmen. In gut 2,5 Std. ist man vom Bonner Bahnhof aus am Bahnhof Ulm, einem Busbahnhof am Jungferweiher am Rand von Ulmen an dessen westlichem Rand die Wanderung beginnt. Das Wetter war vormittags bewölkt, manchmal lugte die Sonne hervor. Der Weg führte anfangs durch Ulmen vorbei am Ulmener Maar, stieg auf und verließ dann nach der Durchquerung des Burggeländes der Oberburg den Ort. Es folgte eine leicht ansteigende Asphaltstrecke (leider) aus dem Ort heraus bis an einen Waldrand (Am Rotenbusch). Hier machte ich eine erste Rast weil es einen schönen Blick zurück nach Ulmen gab. Ich dachte noch an dieser Stelle, dass die Strecke auf Asphalt nicht hätte sein müssen. Sie führte mitten durch Felder, und sicher hätte es naturnaher Möglichkeiten gegeben. Der Rest des Weges war dafür deutlich naturnäher, und im Nachhinein lässt sich sagen, dass der Weg insgesamt betrachtet einen akzeptablen Anteil an Asphaltpassagen hatte. Bald kommt der Weg zur Maismühle (alte Mühle, erstmals 1810 erwähnt, heute in Privatbesitz und liebevoll restauriert) und begleitet nun eine längere Wegstrecke den Ueßbach. Entlang dieses Baches geht die Wanderung im stetigen Wechsel mal bergan, mal berab, immer nur mäßig und immer sehr moderat. Vorbei an Feldern und alten Höfen und Mühlen (wie zB. der Wollmerather Mühle oder der Demerathermühle), durch dichte Wälder und offenen Wiesengeländen, stets abwechslungsreich. Unterwegs überraschte mich der ein oder andere kleine Schauer, und als ich in Lutzerath meine Unterkunft erreicht hatte verdunkelte sich der Himmel zusehends. Die Hotelunterkunft war ein gutes 3 Sterne-Haus, die Zimmer sauber, ruhig und den Sternen entsprechend ausgestattet. Die Küche war regional, gut und reichlich. Gäste waren Monteure und Radler, wenig Wanderer (dies obwohl in der Region der Vulkaneifel mehrere Streckenwanderwege verlaufen). Am nächsten Morgen regnete es mehr oder wenig heftig. Die Freude, dass es nach dem Frühstück beim Start zur 2. Etappe aufhörte zu regnen war nur relativ kurz, und bis mittags begleitete mich leichter, aber halt „nasser Regen“. Ponchowetter. Die Wolken hingen tief und die Aussichten vormittags nur mäßig. Bald verlässt der Weg den Ueßbach, steigt öfters empor und wieder bergab, meist durch Walgebiete, und erreicht nach Anstiegen die Achterhöhe. Hier hätte es eigentlich einen tollen Blick (siehe Foto) in die Region geben können, wären da nicht die Wolken und der Regen gewesen. Vorbei an mehreren Hütten (mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen) erreichte ich am späten Mittag Bad Bertich. Bad Bertrich ist Staatsbad und Kurort der Eifel. Bekannt durch seine Glaubersalztherme. Der Ort mit rund 1000 Einwohnern liegt auf 150 mtr. über NN in einem engen Tal. Auf den letzten Kilometern hin nach Bad Bertrich kommt man öfters vorbei an vulkanischen Gesteinsauswürfen, oft Tuffgestein. Hier macht die Vulkaneifel ihrem Namen alle Ehre. Ich beschloss die Tour (Wartezeit auf meinen Bus zum Bahnhof Bullay, und dann Zug nach Bonn) mit einem leckeren Cappuccino und einem ebenso leckeren Stück Kuchen.
Mein Fazit: Landschaftlich sehr reizvoll, sehr abwechslungsreich, insgesamt sehr naturnah, auf der zweiten Etappe mehr Steigungen, lohnenswerte Aussichten, geologische interessante Region.
Insgesamt empfehle ich diese Streckenwanderung, für Kinderwagen ungeeignet, familiengeeignet, Kondition und wie immer gutes Schuhwerk sind notwendig.
Wie immer eingangs Fotos, ohne Ordnung, ohne Reihenfolge, ……
Wispertaunussteig
...anstrengend aber absolut empfehlenswert....
Wispertaunussteig
7.6.2021 und 8.6.2021
Wispertaunussteig
2 tägige Streckenwanderung
44 km lang, mit Unterkunft in Espenschied bei km 22
Der Wispertaunussteig ist eine in der Regel zweitägige, als Premium-Wanderweg ausgezeichnete Streckenwanderung, der auf insgesamt 44 Kilometern großteils entlang des Flüsschens Wisper von Kemel (Ortsteil der Flächengemeinde Heidenrod im Rheingau-Taunus-Kreis, 517 mtr. über NN) durch den Wispertaunus nach Lorch (Rheingau, 79 mtr. über NN) am Rhein führt. So wandert man von Hessen nach Rheinland-Pfalz, vom Taunus bis in den Rheingau und vom Wispertal ins Obere Mittelrheintal. Der Wispertaunussteig wurde 2018 als Hauptwanderweg eröffnet. Er verbindet zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten: das Obere Mittelrheintal zwischen Rüdesheim und Koblenz und den römischen Grenzwall Limes, der vom Rhein an die Donau führte. Die Wisper selbst ist ein ca. 30 Kilometer langer Fluss, die eines der schönsten Seitentäler des Rheins ausbildet und insofern Namenspate für den Wispertaunus ist. Übrigens: in so manchen Lokalen der Region steht die sogenannte Wisperforelle auf der Speisekarte. Ein Genuß.
Es gilt auf der gesamten Tour rund 1300 Höhenmeter bergauf und rund 1550 Höhenmeter bergab zu bewältigen. Ich sage es vorab: eine der wundervollsten Wanderungen die ich bislang gemacht habe. Aber auch eine körperlich/konditionell sehr anspruchsvolle Strecke.
Ich hatte von dem Weg aus Erzählungen einer Wanderin, die ich am Diemelsee kennengelernt hatte, gehört. Sie lobte den Weg und die Region in den höchsten Tönen und empfahl mir den Weg doch unbedingt einmal zu gehen. Das hatte ich mir gemerkt und so war es dann im Juni 2021 soweit die Tour zu gehen. Ich hatte im Vorfeld eine Unterkunft in Espenschied (liegt über dem Wispertal auf etwa 400 mtr. über NN und gehört geographisch zum Hintertaunus) gebucht. Espenschied liegt (zufälligerweise) genau auf der Hälfte des Weges, also nach 22 km. Eine einfache Gaststättenunterkunft, sauber, ruhig und ein gutes Frühstück. Abendessen gabs 100 mtr. weiter in einem Gasthof in dem man aber nicht übernachten kann.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kemel ist zumindest von Bonn aus sehr umständlich und zeitraubend. Da auch die erste Etappe 22 km aufwies brachte meine Frau mich mit dem Auto am frühen Morgen nach Kemel. Dort startete ich bei mäßigem Wetter. Schnell war ich im Wald verschwunden und schon an der Wisperquelle. Sie kommt am Wegesrand sehr unauffällig (nur leicht eingemauert und mit einem kleinen Schild versehen) daher. Der Weg der ersten Etappe führte dann zunächst entlang des Flüsschens Wisper bis zum Wispersee. Bis in Höhe von Dickschied folgt er der Wisper, ist sehr naturnah und führt meist durch dichte Mischwälder. Zwischen Dickschied und Espenschied verlässt der Weg die Wisper und verläuft mal mehr mal weniger bergauf und berab. Insofern ist Espenschied der richtige Ort zum richtigen Zeitpunkt für ein Ende der ersten Etappe. Die zweite Etappe war ein einziger Wechsel zwischen bergauf und bergab mit sehr schönen Natureindrücken. Teils gab es heftige Anstiege und längere Abstiege. Vorbei an zwei Burgruinen (Blideneck und Rheinberg), durch die Orte Ransel (sehenswertes Landmuseum) und Sauerthal laufend, erreicht man Lorch. Kurz vorher den Aussichtsberg bzw. und Ruine Nollig (hier trifft man übrigens auf den Rheinsteig). Im Rheintal in Lorch angekommen war ich doch recht matt.
Mein Fazit: sensationelle Naturerlebnisse, gerade und besonders auf der 2. Etappe, sehr gute Wegführung, sehr naturnah, viele Bänke und Picknickplätze. Erstklassig beschildert.
Extrem wenig Asphaltanteile. Den Planern und Machern dieses Weges mein allerhöchstes Lob. Ich war begeistert und hoffe, dass die vorangesetzten Fotos dies belegen können….
Bergischer Streifzug -17- Bierweg
Weg 17 – Bergischer Streifzug – Bierweg
Tagestour am 11.06.2021 , ein Rundweg
Weg 17 – Bergischer Streifzug – Bierweg
Start und Ende am Busbahnhof Bielstein
Länge: gut 13 km, moderate Steigungen und Gefälle
Leider (aus meiner Sicht) zu viele Asphaltanteile
Im Sommer 2021 (ich war einige Tage im Bergischen Land unterwegs) begab ich mich auf o.g. Wanderrunde. Schon schnell (gerade in Bielstein selbst) musste ich feststellen, dass die Beschilderung nicht ganz so toll war. So waren einige Hinweise durch Büsche, Sträucher oder Bäume zugewachsen, andere Hinweise fehlend. Das führte dazu, dass ich in Bielstein zwei Runden drehte bis ich den richtigen Weg fand. Der Weg selbst ist gut geführt. Die Wegqualität wechselnd, aus meiner Sicht leider zu viel Asphalt. Die Erklärtafeln sind aufschlussreich und informativ. Es gibt einige schöne Aussichtsstellen. Aus meiner damaligen Sicht müsste die Beschilderung zwingend überholt werden. Leider hat der Sturm bzw. die Beseitigung/Abfuhr des Holzes dazu geführt, dass auch viele Wegweiser „entsorgt“ wurden und leider nicht erneuert wurden. Ein Problem, dass sich leider meiner Erfahrung nach im ganzen bergischen Land findet. Hier hat zB. der Westerwald mit seinen Ortsvereinen anders reagiert. Hier wurden unmittelbar Schilder und Zeichnungen nach Stürmen bzw. Holzentsorgungen erneuert. Wenn man jedoch zB. auf dem Bergischen Panoramasteig läuft ist die Beschilderung gut und wurde anscheinend zeitnah überarbeitet.
Fazit: nette Runde für einen Tag, teils schöne Aussichten, Ruhebänke und Picknickplätze sind in geringer Anzahl vorhanden, Steigungen moderat, für Kinderwagen nicht geeignet, Parkmöglichkeiten ausreichend vorhanden, Gastronomie vorhanden, Beschilderung mäßig/einer Überarbeitung würdig, zu viel Asphalt.
Wie immer Fotos vor dem Text....
Rundwanderung
-Eifeler Steilküste-Markierung: Weg 19
Rundwanderung
- Eifeler Steilküste -
Weg 19
Rundwanderung - Eifeler Steilküste , Markierung „19 „
Dies ist ein Wanderweg der Rureifel Tourismus e.V. / Eifelverein OG Heimbach + Schmidt
Knapp 14 km lang, rund 420 Höhenmeter jeweils im Auf- und Abstieg
Am 13.10.2020 war ich auf diesem recht schönen Wanderweg bei mäßigem Wetter unterwegs. Ein Rundweg der als optischen Höhepunkt (von der Hubertushöhe aus) eine wunderschöne Aussicht auf die Rurtalsperre Schwammenauel (eine der größten Talsperren Deutschlands mit einer 480 mtr. langen Staumauer) bietet. Ich parkte meinen Wagen auf dem Wanderparkplatz (In den Wingerten, Ecke L218) in Hasenfeld (bei Heimbach) und lief die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn. Nach einem kurzen Weg durch Hasenfeld folgt eine kurze Steilpassage und dann eine längere Wegpassage durch ein Fichtenwaldgebiet. Hier ist der durch den Borkenkäfer verursachte Waldschaden sehr gut zu erkennen. Es folgt dann alsbald der Wanderparkplatz Scheidbaum (nahe dem im Familienbesitz befindlichen Wildpark Schmidt; der Naturpark beherbergt heimische Wildtiere, zahme Haus- und Nutztierarten und eine natürlich erhaltene Pflanzenwelt). Über freie Fläche zieht sich der Weg dann nach Schmitt (Ortsteil von Nideggen, rund 480 mtr. über NN). Schmitt wird durchquert. Nachdem wieder am Ortsrand Wald erreicht wird, geht es zu den Aussichtsstellen auf die Talsperre. Ein schöner Ort mit toller Aussicht und vielen Bänken zum Picknicken. Es geht dann durch Mischwald relativ steil (deshalb Steilküste) runter zur Talsperre. Man geht dann entlang des Sees bis zum Schiffsanleger. Hier dreht der Weg wieder ab Richtung Hasenfeld.
Mein Fazit: eine recht schöne Runde . Ich benötigte inkl. Pausen gut 5 Stunden. Essen und etwas zu trinken sollte man mitnehmen. Zwar gibt es in Schmitt gastronomische Betriebe, aber diese liegen nicht direkt am Weg. Leider aus meiner Sicht zu hoher Anteil an Asphalt.
Wie immer ein paar Fotos vor dem Text zur Wanderung.....
Westerwaldsteig
Etappe 12 und 13
Der Westerwaldsteig
Etappen 12 und 13
Montag 11.4.2022 und Dienstag 12.4.2022
Westerwaldsteig Etappe 12 von Weyerbusch nach Flammersfeld , rund 14 km
Je ca. 280 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Westerwaldsteig Etappe 13 von Flammersfeld nach Horhausen, rund 17 km
Je ca. 450 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Mitte April konnte ich meine geplante Erwanderung des Westerwaldsteigs mit den Etappen 12 und 13 starten. Ich hatte vorab ausreichend im Internet recherchiert und dabei u.a. eine Unterkunft nahe Flammersfeld (in Rott, nur ca. 1,5 km von Flammersfeld entfernt und zur Gemeinde Altenkirchen-Flammersfeld gehörend) gefunden und gebucht. Das Wetter passte und in knapp 2 Stunden (2 Umstiege, 3 verschiedene Buslinien) war ich am Ziel und Startpunkt in Weyerbusch (Haltestelle Sonnenhof) angekommen. Das erste Wegzeichen hatte ich schnell gefunden. Über eine abwechslungsreiche Strecke im leichten Auf und Ab durch Mischwald und über Wiesen und Felder gelangte ich zu einem hotspot der Etappe: dem Dorf Mehren. Mitten in einem schönen Tal liegt das Fachwerkdorf Mehren. Das von den Einheimischen Mihedscher Loch genannte Mehren ist eines der wenigen Westerwalddörfer mit einem fast geschlossenen Fachwerkkern. Teilweise sind die Fachwerkbauten sogar noch mit Stroh gedeckt. Das highlight von Mehren ist die dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem frühen 13. Jahrhundert. Über dem Chor befindet sich ein Fachwerkspeicher. Er verleiht der Kirche in Mehren ihren besonderen Charme. Direkt am Westerwaldsteig liegt dann noch die 1986 errichtete Freilichtbühne (der Wwsteig geht mitten durch die Anlage) und ein kleiner, malerischer Dorfweiher. Das gesamte Ensemble sieht wirklich malerisch aus. Ich habe mich dort etwas länger aufgehalten und in aller Ruhe umgesehen. Weiter geht es durch das Mehrbachtal (der Mehrbach mit rund 23 km Länge ist ein Zufluss der Wied) und den Staatsforst von Altenkirchen nach Flammersfeld. Auf der 12. Etappe befindet man sich im Übrigen im sog. Raiffeisenland. Benannt nach dem Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen der von 1848-1852 Bürgermeister in Flammersfeld war. In Flammersfeld konnte ich an einem Cafe dem Kuchen nicht widerstehen. Dann war es nicht mehr weit nach Rott. Meine Unterkunft dort war ein Gasthof. Ein einfaches sauberes, gemütliches, geräumiges und ruhiges Zimmer erwartete mich. Ich freute mich schon auf die Dusche und das ein oder andere Bierchen und natürlich auf ein leckeres Abendessen. Alle Wünsche wurden erfüllt. So fiel ich dann ins Bett. Am nächsten Morgen erwartete mich ein leckeres Frühstück. Dann gings auch schon weiter, denn ich hatte eine „stramme“ Etappe vor mir. In der Tat gibt es bei Etappe 13 mehr Aufstiege als Abstiege.
Gleich zu Beginn der Etappe liegt (direkt am Westerwaldsteig) der kleine Tierpark Flammersfeld. Hier sieht man heimische Tierarten u.a. eine Damwild-Herde, Esel, Gänse, Hühner und Kaninchen. Sie werden hier ehrenamtlich von den Bürgern betreut. Ein kleines aber schön anzusehendes highlight. Im zweiten Teil der Etappe 13 stößt man auf das Grenzbachtal. Dieser etwa 9 km lange Waldbach bildet die Grenze zwischen den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen bzw. zwischen dem Puderbacher Land und dem Raiffeisenland. Das Grenzbachtal wurde aufwendig renaturiert. Hier helfen Heckrinder (eine Rückzüchtung des Auerochsen) die Bachauen offen zu halten. Am Grenzbach liegt auch der Hölderstein (ein weiteres highlight der Tour) ein großes Felsgebilde das mit Buchen und Eichen üppig bewachsen ist. Die Besonderheit dort: An der südlichen Seite des Höldersteins wurde ein Klettersteigangelegt, der einzige am Westerwaldsteig. Der ca. 250m lange Steig führt über Krampen, Steigbügel, Stifte, drei Leitern und eine Brücke und bewältigt einen Höhenunterschied von rund 80 mtr. 2010 wurde der K.-steig eröffnet. Vom Wanderparkplatz (an der K 127) bei Döttesfeld-Breitscheid über den gelb markierten Zuweg des Westerwaldsteiges ist der Klettersteig erreichbar.
Bald erreichte ich dann Horhausen. Ich kannte den Ort bereits von einer anderen Etappe Etappe 14). Mit dem Bus kam ich dann nach Neuwied und mit dem Zug dann wieder nach Hause.
Mein Fazit: zwei ganz tolle Etappen, sehr naturnah, sehr wenig Asphaltanteile, tolle Wegführung, eine exzellente Beschilderung (nochmal ein großes Lob den Machern des Steigs), moderate nur manchmal kurze heftige Anstiege, viele Naturerlebnisse (jahreszeitlich bedingt viele blühende Pflanzen). Die Unterkunft kann ich durchaus empfehlen. Die Tour ist aus meiner Sicht familiengeeignet, jedoch nicht für Kinderwagen geeignet.
Zusatz: bedingt durch ein Sturmereignis wurde ich für ein kurzes Stück kurz vor Flammersfeld „umgeleitet“. Auch diese Umleitung war hervorragend ausgeschildert.
Ich habe voran wieder einige Fotos gesetzt, quer Beet nicht nach Etappe geordnet, sondern rein intuitiv……
Weg 68
eine Halbtagestour von Heimbach nach Hausen und zurück
Weg 68
eine Halbtagestour von Heimbach nach Hausen und zurück
Halbtageswanderung
Start in Heimbach (Rureifel) Ecke Hengebachstrasse und Am Eichelberg
Markierung: Weg 68 (Zahl auf weißem Grund)
Verlauf: von Heimbach nach Hausen und an der Rur zurück nach Heimbach
Ca. 12 km lang
Es war ein wettermäßig durchwachsener Tag. Frisch und stark bewölkt, aber es sollte laut Vorhersage trocken bleiben. Und so machte ich mich zu dieser Halbtagestour auf. Ab Heimbach stieg ich zunächst heftig bergan. Zunächst noch durch den Ort, dann durch Wald, bis ich die Höhe und somit den Höhenweg erreicht hatte. Bis nach Hausen geht es durch dichten Wald und vorbei an vielen Schlehenhecken. Es gibt eine wundervolle Aussichtsstelle auf Heimbach und Hasenfeld. Weiter geht’s durch Wald. Vorbei an einer Übernachtungsplattform für Wanderer mit Zelt (Holzplateau, Naturtoilette). Dann erreicht man noch auf der Höhe die ersten Häuser von Hausen. Es geht hinunter in den Ort. Der Ort errang 1991 im Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" eine Goldmedaille und gewann im Jahre 1997 nochmals eine "Silbermedaille". Bekannt und sehenswert im Ort sind die Burg Hausen (aus dem 16. Jahrhundert) und die Kirche. Von Hausen aus führt der Weg durch ebenes Wiesengelände an der Rur entlang wieder nach Heimbach.
Ich benötigte für die Tour inkl. Pausen gut 4 Stunden (und das Wetter hat gehalten).
Fazit: nette Halbtagestour, im ersten Teil sehr naturnah, nach Hausen etwas „öde“ an der Rur entlang. Beschilderung und Wegführung gut, wenig Asphalt. Familiengeeignet, für Kinderwagen nicht.
X 11
Der Lenne Sieg Weg
X 11
Der Lenne Sieg Weg
......kleine Tagesetappe.....
von Wiehl nach Nümbrecht und zurück....
Am 1.7.2021 war ich im Bergischen Land unterwegs. Ich wollte einen kleinen Teil des X11 ausprobieren. Der Lenne-Sieg-Weg ist ein Hauptwanderweg im Vereinsgebiet des Sauerländischen Gebirgsvereins und besitzt wie auch all die anderen Hauptwanderstrecken des SGV als Wegzeichen das weiße Andreaskreuz X, an Kreuzungspunkten um die Zahl 11 erweitert. Insofern also der X11.
Der Weg geht vom Sauerland durchs Bergische Land ins Siegerland und wird als sehr abwechslungsreich beschrieben.
Der ganze Weg startet in Eiringshausen an der Lenne ( sie entspringt übrigens auf dem Kahlen Asten) nach Siegen an der Sieg. Dabei ist er rund 117 km lang, und wird in der Regel in 5 Etappen gegangen. Mir war aber nur nach einem kleinen Stück des Trails. In Nümbrecht wollte ich ein leckeres Eis Essen (im Zentrum) und eine Partie Minigolf (im Kurzentrum) spielen und dieses "Ansinnen" mit dem X11 verbinden. Auch hier - wie alle Wege die vom SGV unterhalten werden- eine ausgezeichnete Beschilderung. Gute Wegführung, gute Wegqualität, abwechslungsreich, naturnah, wenig Asphalt. Unterwegs kommt man übrigens an Schloss Homburg vorbei. Ein Besuch lohnt sich allemal. Ergo: ein rundum schöner kurzer Trail.
Fotos wie immer zu Beginn.
Kölner Weg
Etappe 7 und 8
...in der Folge zunächst Fotos der Etappe 7 von Bad Marienberg nach Dreifelden
...Fotos der Etappe 8 des Kölner Weg von Dreifelden nach Selters....
Kölner Weg
Etappe 7 und 8
Am 30. und 31.8.22 hatte ich, nicht zuletzt wegen der guten Wetteraussichten, vor die beiden genannten Etappen des Kölner Weges zu gehen. Bei der Auswahl der beiden Etappen waren die Erreichbarkeit per ÖPNV, Zeit, Strecke, Übernachtungsmöglichkeit und Höhenprofil ausschlaggebend für die Wahl der beiden Etappen. Ich war gesundheitlich bedingt längere Zeit nicht gewandert und wollte es langsam und nicht so anstrengend angehen lassen. Beide Höhenprofile, insbesondere das der Etappe 8, schienen mir sehr geeignet für mein Vorhaben. Zudem hatte ich auf Etappen des Westerwaldsteigs einige Male den Kölner Weg gequert und wurde so auf ihn aufmerksam.
Der Kölner Weg ist grundsätzlich betrachtet ein Klassiker unter den deutschen Wanderwegen. Er wurde schon 1913 vom Westerwaldverein angelegt. Zweck war es dem Wanderer die Naturschönheiten des Bergischen Landes und des Westerwaldes näher zu bringen. Der Kölner Weg ist rund 250 km lang. Dabei startet er in Köln (Köln-Königsforst) und endet, nachdem er eine große in südöstlicher Richtung verlaufende Schleife macht, und sich dann wieder gen Nordwesten wendet, in Königswinter am Rhein. Angelegt ist er in 13 Etappen ganz unterschiedlicher Länge (zw. 12-24 km). Dabei ist Bad Marienberg (Start der Etappe 7) der östlichste Punkt der gesamten Strecke und Selters (Endpunkt der Etappe 8) der südlichste Punkt. Beide Etappen haben rund ein Länge von 18 km (ich wanderte jedoch auf der Etappe 7 zwei km mehr, da ich meine Unterkunft erreichen musste, dafür auf der Etappe 8 entsprechend 2 km weniger).
Die Etappe 7 beginnt in Bad Marienberg. Wegen Verspätungen im ÖPNV hatte ich Zeit verloren und so machte ich mich sofort auf die Etappe und ließ Bad Marienberg unbetrachtet. Nach einem moderaten Abstieg mit folgendem Aufstieg auf die Höhen oberhalb von Langenbach (herrlich durch Streuobstwiesen) bei Bad Marienberg folgt ein langes Stück des Weges durch einen zwar schönen aber aussichtsarmen Buchen- und Eichenwaldbereich, unterbrochen durch die Ortsdurchquerung von Dreisbach. Der Weg kommt dann nach Stockum-Püschen. Der Wanderweg läuft nun (ohne jedoch, dass dies am Weg erwähnt wird) entlang des Stöffelparks. Der Stöffelpark wurde 2006 eröffnet und stellt die Verbindung von Industriegeschichte und Archäologie her. Erst im folgenden Ort Rotenhain gibt es Hinweise und Verbindungswege zum Stöffelpark. Nach Rotenhain bis nach Dreifelden stellt sich der Weg als breiter, teils grobgeschotterter Wirschaftsweg dar. Dies durch dichten Buchenwald, teils auch durch gerodeten Fichtenwald (wieder sehr aussichtsarm), fast vorbei an zwei alten Wachtürmen, deren Sinn und Zweck ich im Internet nicht recherchieren konnte (vielleicht findet sich ja ein Leser der das näher erklären kann!). Bis Dreifelden fand ich den Weg nicht interessant, ja eher langweilig, wenig abwechslungsreich. Als ich dann auf einer Anhöhe endlich Dreifelden erspähte freute ich mich. Aber es war noch ein Stück des Weges zu gehen. Meine Unterkunft war an der nordwestlichsten Spitze des Dreifelder Weihers. Ein sog. Schlaffaß auf einem Campingplatz. Gemütlich, preiswert und absolut okay. Auf dem Campingplatz gabs im Restaurant ein leckeres Abendessen (gutbürgerliche Campingplatzküche) und am Morgen ein ebensolches leckeres Frühstück. Fazit der Etappe: leider nur zu Beginn aussichtsreich, wenig Abwechslung, eintönige Wegführung, gute bis sehr gute Beschilderung des Weges. Das weiße K auf schwarzem Grund ist immer dann wenn man es braucht gut sichtbar. Zumindest dafür mein Lob. Der Weg entlang des Ostufers des Weihers ist hingegen naturnah. Der Weg hat ausreichend Ruhebänke. Manchmal ist der Wanderweg auch zugleich Radweg, insofern finden sich auch öfters Entfernungsangaben für Radler. Der Dreifelder Weiher ist übrigens der größte Weiher der sog. Westerwälder Seenplatte. Er ist rund 2 km lang und an der breitesten Stelle knapp einen km breit. Der Dreifelder Weiher liegt auf 410 mtr. über NN. Ganz nah bei entspringt die Wied, sie durchfließt den Weiher. Die Ww-Seenplatte umfasst den Dreifelder Weiher (größter See der Seenplatte), Hofmannsweiher, Brinkenweiher, Postweiher, Haidenweiher und Hausweiher. Die Weiher wurden nach Ende des 30-jährigen Kriegs vom Grafen Friedrich dem Dritten zu Wied (1634–1698) zum Zweck der Fischzucht angelegt.
Insofern startete also für mich die Etappe 8 am Campingplatz und war zunächst ein neben der Bundesstraße entlanglaufender Weg. Er wendete sich dann nach rund 2 km von der Straße ab und lief entlang der folgenden (bereits genannten) Weiher der Westerwälder Seenplatte. Es folgte dann (nachdem Freilingen nur am Rand gestriffen wurde) Zürbach. Eigentlich ein nicht weiter zu erwähnendes Dorf. Jedoch begann hier eine bis weit über Maxsein (einem folgenden Dorf) verlaufende Asphaltstrecke des Weges. Ich schätzte mal so 5-6 km lang. Sehr unschön und wie ich meine hätte sich hier eine andere, naturnaher Lösung finden lassen müssen. Nochmal: asphaltierte Wanderweg sind für mich als Wanderer das Schlimmste das es gibt. Hinter Maxsein beginnt bis Selters eine Waldurchquerung, wieder aussichtsarm.
Bald erreicht man Selters, ein nettes kleines Westerwaldstädtchen. Zugleich 1913 Gründungsort des Westerwaldvereins. Ab hier dann mit ÖPNV zurück.
Fazit: Ich bin schon schönere Wege gegangen! Wenige Aussichten, manchmal tendenziell langweilig und eintönig, meiner Ansicht nach zu viel Asphaltanteil, moderate Steigungen und Gefälle. Für Familien geeignet, jedoch könnte es Kindern schnell langweilig werden. Nur auf den breiten Wirtschaftswegen kinderwagengeeignet (rund um den See nicht). Gut bis sehr gut beschildert.
PINGENWANDERWEG
.....wenige Fotos......
EifelSpuren:
Pingenwanderweg
Meine Frau und ich wollten am 9.10.22 , einem sehr schönen, sonnigen Tag, wandern. Dazu suchte ich den Pingenwanderweg in der Nordeifel (Gemeinde Kall, Start im Ort Kall) aus. Laut meiner Recherche bei den "EifelSpuren" sollte er rund 11 km lang sein (stimmt!), moderate Steigungen ( rund 240 mtr. Auf- und Abstiege, stimmt auch!) haben und zudem interessante geologische highlights aufweisen. Eine Pinge ist eine trichterförmige Vertiefung im Erdreich, die durch Bergbautätigkeiten entstanden ist. Dabei handelt es sich um Erzabbaustätten. Auf zahllosen Tafeln wird an den jeweiligen Besichtigungsstellen (im zweiten und dritten Drittel des Weges) am Weg Näheres dazu erklärt. Gerade im ersten Drittel des Weges kommt man an einzigartigen Buntsandsteinformationen vorbei. An deren Ende sich dann ein römischer Steinbruch befindet.
Der Weg insgesamt führt fast ausschließlich durch dichten Mischwald. Wir fanden es deshalb sehr schade, dass es sehr wenige bzw. keine Aussichtsstellen gab. Dies war natürlich ob des guten Wetters sehr schade, zudem war insofern der Weg auch sehr schattig. Die Wegführung, die Wegqualität ist recht gut. So wechseln sich Schotterwege, schmale Pfade und Wanderwege gut ab. Es gibt einige Ruhebänke, jedoch leider unterwegs keine Einkehrmöglichkeit. Wir hatten den Wagen am Rathhaus Kall geparkt. Hier beginnt auch die Beschilderung des Weges. Diese kann man durchaus sehr gut nennen. Ein Teil des Weges verläuft auf dem Eifelsteig. Wir haben inklusive Pausen rund 4 Std. benötigt. Der Weg ist durchaus familiengeeignet (nicht für Kinderwagen) und durchaus gerade für lernbegierige Kinder, und geologisch Interessierte sehr empfehlenswert.
Einge Fotos sind vorangestellt.
Westerwaldsteig (....mal wieder)....
Etappe 10 von (Limbach) Hattert zum Kloster Marienthal , 21 km
Etappe 11 vom Kloster Marienthal nach Weyerbusch, 16 km
Zunächst Fotos beider Etappen bunt gemischt. Ich hoffe, dass der Reiz der Natur durch die Auswahl der Fotos rüberkommt.
Westerwaldsteig
Etappe 10 und Etappe 11
Ein Fazit zu Beginn......
Zwei megaschöne, abwechslungsreiche, sehr naturnahe, sehr gut geführte, sehr gut beschilderte, sehr interessante, manchmal mystsiche, manchmal magische Etappen des Westerwaldsteigs. Ich fand beide Etappen einfach nur mega. Etappe 10 eher anfangs etwas flacher, ruhiger und bestimmt durch den Lauf der großen Nister, später fast alpin und fordernd und abschließt mit dem Kloster Marienthal. Einem ehemaligen Franziskanerkloster. Etappe 11 hingegen eher geprägt durch ein stetiges auf und ab des Weges mit dem Höhepunkt des Beulskopf mit dem Raiffeisenturm. Einem hölzernen Aussichtsturm auf rund 400 mtr. über NN. Einige Dörfer werden umkurvt bis man ans Ziel der Etappe in Weyerbusch "landet". Beide Etappen möchte ich jedem ans Herz legen der gerne wandert und sich an Natur und Weg erfreuen kann.
Ergo: absolut empfehlenswert!
Westerwaldsteig Etappe 10
Die harten Fakten der Etappe 10: rund 20 km lang, 403 mtr. rauf und 401 mtr. runter, Bundesland: Rheinland-Pfalz.
Der eigentliche Startpunkt der Etappe 10 ist in Limbach. Diese Ortschaft war allerdings aus meiner Sicht der Anreise aus dem Bereich Bonn schwierig mit dem ÖPNV zu erreichen. Deshalb wählte ich die Anreise nach Hattert (per Hessischer Landesbahn gut erreichbarer Haltepunkt). Dort beginnt ein sehr gut ausgeschilderter Zuweg (grünes W auf gelbem Grund) zum eigentlichen Westerwaldsteig ( grünes W auf weißem Grund). Auf ihn trifft man dann nach rund 3 km in Astert und ist somit auch schon im wunderschönen Nistertal. Der Weg von Hattert nach Astert ist ein relativ stark bergab laufender Weg, teils durch den Ort, teils durch Wald, aber gut zu gehen und -selbst als "nur" Zuweg- exellent beschildert. Am Spielplatz/Zeltplatz von Astert trifft man dann auf den Wwsteig und begegnet auch hier schon direkt der großen Nister. Diesem markanten Fluss folgt nunmehr der Wwsteig für einige Kilometer. Die Nister, auch Große Nister genannt, ist ein 64 km langer Zufluss der Sieg in Rheinlad-Pfalz. Ihre Quelle liegt am Fuße der Fuchskaute (dem höchsten Berg des Westerwaldes, der Wwsteig führt auch über die Fuchskaute) nahe des kleinen Ortes Willingen auf 563 mtr. über NN. Bei 141 mtr. über NN mündet sie dann bei Etzbach in die Sieg. Die Kleine Nister hingegen ist ein 24 km langer, rechter Nebenfluss der (großen) Nister in Rheinland-Pfalz. Südlich von Heimborn mündet sie in die große Nister. Der Ort des Zusammenflusses beider Nister ist ein mystischer, ja fast magischer Ort. Ich habe dort ausgiebig pausiert und dem Gegurgel beider Flüsse gelauscht.
Nachdem ich einige Kilometer dem Lauf der Nister gefolgt war kam ich nach Alhausen, einem winzigen, sehenswerten und altem Fachwerkdorf. Hier überquert man die große Nister und es beginnt ein recht "alpiner" Weg am hohen Hang oberhalb der Nister. Oft seilversichert, und man muß schon hier und da auch mal "kraxeln", nicht wirklich gefährlich, aber man sollte schon geübt sein, gutes Schuhwerk haben, und wer schon mal den ein oder anderen leichten Klettersteig gegangen ist kommt mit diesem Wegabschnitt (vielleicht so fast 2 km lang) gut klar. Ich rate dringend davon ab diesen Wegabschnitt mit Kindern oder als Ungeübter Wanderer zu begehen. Eine Alterrnativroute zu diesem "alpinen" Wegabschnitt ist ausgeschildert und man sollte die Hinweistafeln ab Alhausen dazu lesen und ggf. befolgen. Man stößt dann später wieder auf den "normalen" Wwsteig. Nach einem knackigen Anstieg kommt man hoch über der Nister zu einem sehr schönen Aussichtspunkt mit Ruhebank bei dem man dann nochmal das Tal der großen Nister nachverfolgen kann. Ich verließ dann die Nister, sie bahnt sich ihren weiteren Weg in Richtung Norden, während ich dem Werg westlich Richtung Kloster Marienthal folgte. Dies erreichte ich dann nach einem Auf und Ab des Weges durch abwechslungsreiche Natur. Das Kloster Marienthal ist auch ein Wallfahrtsort mit jahrhundertealter Geschichte. Zwischen den Klöstern in Marienthal und Marienstatt (Zisterzienserabtei Marienstatt, südöstich von Astert an der gr. Nister gelegen) pilgern bis heute viele Marienverehrer auf dem heute als Wanderweg ausgeschilderten Marienwanderweg (Wegweiser gelbes MWW auf schwarzem Grund). In einem Hotel in Marienthal nächtigte ich dann.
Westerwaldsteig Etappe 11
Auch hier zu Beginn kurz die Fakten: 16 km lang, 311 mtr. rauf und 300 mtr. runter. Gut gefrühstückt und guter Dinge startete ich dann am frühen Morgen. 8 Uhr. Es war kalt . 3 Grad. Und so versuchte ich mich zügig warm zu laufen. Gelang mir recht gut, da es zunächst ordentlich bergan ging, entlang eines Kreuzweges durch einen verwunschenen alten, dichten Mischwald. Der Weg wird dann schnell offener aber es blieb bei einem stetigen, leichten Anstieg um dann schließlich den Raiffeisenturm (benannt nach dem bekannten Sozialreformer) am Beulskopf zu erreichen. Es war an diesem Tag zu einem Wetterwechsel gekommen, die Sicht eher schlecht und es drohte ggf. zu regnen. Ich entschloss mich deshalb den Turm nicht zu besteigen, die rund 140 Stufen wollte ich nicht ersteigen um dann ggf. wenig zu sehen. Der Raiffeisenturm ist rund 34 mtr. hoch. Man steht insofern auf 411 mtr. über NN wenn man das obere Plateau des Turms erstiegen hat.
Im Landkreis Altenkirchen befinden sich neben dem Raiffeisenturm noch drei weitere Aussichtstürme: der Ottoturm bei Kirchen, der Barbaraturm bei Malberg und der Bismarckturm bei Altenkirchen. Durch dichten Mischwald ging es dann deutlich bergab bis man an den Rand von Oberirsen kommt, einem weiteren Westerwalddorf, das man im Verlauf des Weges umläuft. Über dann freie Feldflächen ging es im Wechsel von Auf und Ab zum Zielort nach Weyerbusch. Dort angekommen gabs zunächst mal einen Cappucino. Kaum ausgetrunken begann es auch schon leicht zu regnen.......
Abschließend noch eine Randbemerkung: natürlich habe ich unterwegs mit einigen Einheimischen reden können.Stets waren es sehr angenehme und freundliche, sehr offene Gespräche. Wir unterhielten uns in aller Regel über den Westerwaldsteig. Auch die Einheimischen, wie auch ich, bemängeln, dass es nicht die Möglichkeit einer sog. Einkehr gibt. Viele Gasthöfe in den Dörfern haben ihren "Laden dicht gemacht". Geschäfte gibt es dort auch nicht mehr. Man berichtete mir, dass noch nicht einmal mehr der Bäcker per Auto durch die Dörfer fährt. Trostlos und sehr, sehr schade. Gerne hätte ich unterwegs einen Kaffee oder ein Bierchen getrunken. Aber das gabs nicht. Das ist kein Vorwurf an irgendjemand, ist halt einfach so. Aber dennoch sehr schade.
Drolshagener Rundwanderweg
...eine absolut empfehlenswerte Tour...
Eine 3-Tages-Wanderung im Dräulzer Land
Verschiedene Fotos der gesamten Tour
Der Drolshagener Rundwanderweg
Mein Wanderbericht zur 3-Tages-Tour
Die Wetteraussichten waren recht gut und so wollte ich eine schon seit längerer Zeit geplante und recherchierte 3-Tages-Wanderung machen. Sie sollte mich in das sogenannte Dräulzer Land führen. Dieses Gebiet liegt am Südwestrand des sauerländischen Ebbegebirges. Es grenzt sich nach Osten hin zum Panneklöpper Land (seit dem 16. Jahrhundert wurden in dieser Region u.a. Pfannen hergestellt; sie wurden geklöppt, also aus Metall herausgeschlagen, daher die Regionsbezeichnung) und nach Westen hin zum Bergischen Land ( benannt nach dem ehemaligen Herzogtum Berg) ab. Namensgeber und zentraler Ort des Dräulzer Land ist die Kleinstadt Drolshagen. Namensgeber des Rundwanderweges. Das heutige Stadtgebiet von Drolshagen im Kreis Olpe und im Regierungsbezirk Arnsberg umfasst 58 Ortschaften.
Der Drolshagener Rundwanderweg ist rund 61 km lang (die Längenangaben schwanken zwischen 60,5 und 62,8 km) und führt in großer Runde um die Stadt Drolshagen. An der nordöstlichsten Stelle des Weges führt der Weg bis zur Staumauer der Listertalperre, an der nordwestlichsten Stelle bis nach Bracht an der A45, im Süden zur sogenannten „legendären“ Silberkuhle. Den östlichsten Punkt markiert die Kreisstadt Olpe. Der höchste Punkt der Wanderung ist mit 524 mtr. über NN nahe der Silberkuhle, der niedrigste Punkt bei Olpe mit rund 300 mtr. über NN. Die Runde wird mit rund 1751 Höhenmetern sowohl bergauf als auch bergab in der Kategorie mittel eingestuft. Die Runde ist ausgeschildert mit einem großen, weißen D auf schwarzem Grund und wird vom SGV Abt. Drolshagen (Sauerländischer Gebirgsverein) betreut, beschildert und gepflegt.
Ich hatte mir überlegt die Tour in 3 Etappen zu erwandern: Etappe1 von Olpe nach Schreibershof, Etappe 2 von Schreibershof nach Hützemert und Etappe 3 von Hützemert mach Olpe. Alle drei Etappen haben so ca. um die 20 km.
Am 31.10.22 ging es dann morgens um 6.15 Uhr per Bus ab meinem Wohnort in Bonn los. Über Hennef und Siegen ging es nach Olpe. Und um 9.45 Uhr war ich dann am ZOB Olpe und hatte dort auch schnell das große weiße D gefunden. Es sollte für 3 Tage mein stetiger Begleiter werden. Anfangs führt der zunächst asphaltierte Weg entlang der schon hier breiten Bigge, die dann später in den Biggesee übergeht. Es geht vorbei an einer modernen Filiale des Extrablatts bis hin zur Valentiskapelle. Dann überquert man die Brachtpe (ein weiterer Zulauf des Biggesees) unterquert die B55 und scharf links geht’s dann in die „Natur“….. Bald ist man in Frenkhausen. Hier fand ich eine zumindest vormittags geöffnete Bäckerei und konnte mich so mit Hefegebäck und Kaffee stärken. Auch wieder über Asphalt geht’s hoch nach Frenkhauserhöh, vorbei an einer schon lange geschlossenen und schon etwas „abgewrackten“ Gaststätte (Hotel ?). Dann geht’s wieder über gute Wanderwege nach Dumicke und weiter Richtung Staumauer der Listerstaumauer, dem nordöstlichsten Scheitelpunkt der Tour. Die Listerstaumauer stellt ein gewisses Kuriosum dar weil es eine Staumauer ist die von beiden Seiten der Mauer von Wasser umgeben ist. Der Biggesee, dessen Staudamm von 1956 (mein Geburtsjahr) bis 1965 entstand, dient der Regulierung von Bigge, Lenne und Ruhr sowie der Wasserversorgung unter anderem des Ruhrgebiets. Die Listertalsperre ist insofern ein Seitenarm der Biggetalsperre. Entlang der Listertalsperre geht’s dann zur Kalberschnacke. Kalberschnacke, ein kleiner Ort am südlichen Ufer der Listertalsperre, hat einen schönen Badestrand ausgewiesen, wo man sich an heißen Sommertagen ein wenig im kühlen Wasser erfrischen kann. Oberhalb befindet sich ein 4 Sterne Campingplatz: Gut Kalberschnacke. Über Herpel führte mich der Weg weiter zu meiner ersten Unterkunft nach Schreibershof. Auf der fast gesamten Strecke hatte ich immer wieder herrliche Aussichten in die Region. Diese sollten aber durch die Aussichten auf Etappe 2 und 3 noch übertroffen werden. Aus meiner Sicht war der Asphaltanteil der 1.Etappe relativ hoch. Die Beschilderung hingegen sehr gut. Ich hatte die Aufteilung der einzelnen Etappen auch nach der Möglichkeit der Übernachtung gewählt. Natürlich gilt auch beim Drolshagener Rundwanderweg, dass man überall einsteigen bzw. aussteigen kann. Er ist in beide Richtungen ausgeschildert. Entgegen des Rechercheergebnisses ging ich den Weg entgegen des Uhrzeigerverlaufs. In Bezug auf Steigungen und Gefälle ist es letztendlich völlig egal wie man den Weg geht. In Schreibershof musste ich den Weg um fast 2 km verlassen (ins Tal absteigen) um zu meiner Unterkunft (einfache, saubere Unterkunft mit Abendessen und Frühstück und sehr freundlicher Chefin) zu gelangen. Am nächsten Morgen (Feiertag, 1.11.22) gings recht früh nach dem Frühstück los zur 2. Etappe. Das Wetter war gut und sollte sich im Laufe des Tages noch weiter positiv entwickeln. Rasch hatte ich bei Schürholz oberhalb von Schreibershof wieder die Höhe erreicht und es folgte bis bei Bracht ein wunderschöner Höhenwanderweg. Immer wieder mit sehr moderaten kleinen Anstiegen und Gefällen. Und immer wieder auf dem Weg herrliche Fernsichten, herrliche Aussichten. Die Aussichten, so muss man allerdings auch leider sagen, wurden durch sehr umfangreiche Rodungen (Stürme, Trockenheit, Borkenkäfer) natürlich begünstigt. Übrigens läuft man auf diesem Teilstück des Weges auf der Grenze zwischen dem Märkischen Kreis und dem Kreis Olpe, mal in diesem Kreis, mal in jenem Kreis. Unterwegs kommt man an einem Grauwackesteinbruch vorbei. An einer Stelle kann man auch von weit oben in die Tiefe des Steinbruchs schauen (Vorsicht hier! Nur ein dürftiger Zaun grenzt die steile Tiefe ab). Ich war überrascht dies in dieser Region so anzutreffen; ein geologisches Highlight. Bei Bracht unterquerte ich dann die A45 und der Weg wandte sich in südliche Richtung. Sie, die A45, wurde für die nächsten Kilometer mein hörbarer Begleiter. Alsbald kam ich am Horbert vorbei, mit 519 mtr. über NN die höchste Erhebung des bergischen Landes. Auf ihm ein weithin sichtbarer, nicht öffentlich ersteigbarer, Sendeturm. Nach dem man zwei weitere Male die A45 überquert hat kommt man zum kleinen Sportflugplatz (für Sportflugzeuge und Segelflugzeuge) „Auf dem Dümpel“. Eine Stelle mit sensationeller Aussicht insbesondere ins obere Aggertal und bei guter Fernsicht bis hin ins Siebengebirge. Man kann dort auch zu bezahlbaren Preisen Rundflüge buchen. Ein kleiner SB-Kiosk am Flughafen bietet auch Kaffee und Kuchen an. Für mich eine tolle Raststelle. Am Flugplatz hat man auch die Möglichkeit per Wohnwagen/Wohnmobil zu campen. Ein Stück nach dem Flugplatz hat man auch eine sensationelle Aussicht in die andere Richtung. Für mich war das, dort oben ein echtes Highlight der Tour an dem ich einige Zeit verbrachte. Zunächst über Asphalt, später auf naturnaheren Wegen geht’s nach Wegeringhausen. Hier stößt man auf den Alleenradweg/ehemals Strecke der Aggertalbahn. zahlreiche Teilstücke der aufwändig trassierten Bahnstrecke von Bergneustadt nach Olpe wurden als Radweg ausgebaut, der 2018 mit einer letzten Brücke bei Drolshagen-Eichen komplettiert wurde. Der Wegeringhausener Tunnel, (zw. 1.11.und Mitte April jeweils geschlossen um den Winterschlaf der Fledermäuse nicht zu stören) als Höhepunkt des Radwegs, steht seit 2012 offen. Dort zweigte ich vom Wege in direkter Linie (A1 folgen) ab um zu meiner nächsten Unterkunft nach Hützemert zu gelangen. In Hützemert steht noch der alte Bahnhof der ehemaligen Aggertalbahn . Er wurde zur Gaststätte mit großem Biergarten umgewandelt. Man sieht noch alte Gleise, einige alte Waggons und die alte Dampflok „Emma“. 1903 fuhr erstmals ein Personenzug von Olpe nach Siegburg, bis 1989 (komplette Stilllegung der Strecke) gab es immer wieder Teilstilllegungen der Strecke. Meine Unterkunft in Hützemert (einfache, saubere Unterkunft mit guter regionaler und authentischer Küche) erreichte ich dann am frühen Abend. Da schon die Winterzeit galt, wurde es alsbald auch schon dunkel. Auch auf dieser 2.Etappe hatte ich insgesamt wieder sensationelle Aussichten und Fernsichten in die Region. Die Etappe glich einem gut zu gehenden Höhenwanderweg mit sehr moderaten, geringen Steigungen. Auch hier, so meine ich, war jedoch der Anteil an Asphaltwegen zu hoch.
Am nächsten Morgen, bei ebenso sehr gutem Wetter, ging es recht früh los. Ich wollte einen bestimmten Bus für die Rückfahrt ab Olpe-Rüblinghausen bekommen und wollte mich deshalb etwas sputen und war deshalb schon um 7.30 Uhr auf dem Weg. Es war frisch geworden, dennoch sollte es auch am letzten Etappentag ein zwar kühler aber sonniger Tag werden. Nächstes Teilziel sollte Blockhaus werden. Ein Stadtteil von Eckenhagen (ein heilklimatischer Kurort im Oberbergischen) auf rund 500 mtr. über NN. Dort war ich schon mal Mitte der achtziger Jahre im tiefsten Winter gewesen. Damals lag meterhoch Schnee dort. Rodler, Langläufer und Abfahrer aus dem „nahen“ Köln, dem Bergischen und aus den Niederlanden tummelten sich im Schnee. Heute ist das auf Grund des Klimawandels nicht mehr so. Tage mit Schnee sind im Oberbergischen (wie auch in allen deutschen Mittelgebirgen) sehr selten geworden. Leider! Oben in Blockhaus gab es bis zum 3.1.2002 eine Jugendherberge. An diesem Datum wurde sie nach 40 Jahren leider dauerhaft geschlossen. Eine Weiterführung sollte es aus Kostengründen (aufwendige Sanierung und Renovierung wäre wohl nötig gewesen) nicht geben. Nach einer ausgiebigen Rast, den Gedanken an vergangene Zeiten ging es für mich bergab (leider über Asphalt) nach Tillkausen und dann wieder auf naturnahen Wegen zur Silberkuhle. Einem besonderen, teils legendären Ort. Dies weil sich hier mehrere Wege des SGV treffen, so zB. großes D, kleines d, der X19, der X20, der X22 und der X12 (Richard Schirrmann Weg) sowie der Weg der Arbeit und verschiedene A-Wege. Übrigens: Richard Schirrmann war der Begründer des deutschen Jugendherbergswerkes. Weiter ging es naturnah über die Höhen mit herrlichen Fernsichten nach Olpe-Rüblinghausen. Kurz vor dem Ziel ging es noch vorbei an der Jägerfichte. Die Jägerfichte war ein über 120 Jahre alter Baum, der als Naturdenkmal eingetragen war und 2005 aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Kurioserweise war es übrigens gar keine Fichte, sondern eine Kiefer. Hier (in Rüblinghausen) erreichte ich pünktlich meinen Bus nach Siegen, meinen Zug von Siegen nach Hennef, und last but not least meinen Bus nach Hause. Um 19 Uhr am 2.11.22 war ich also wieder daheim, den Kopf voll mit Eindrücken einer ausgesprochen schönen Wanderung!
Kurzfazit:
Eine recht lange aber stets kurzweilige Rundwanderung über die Höhen des Dräulzer Landes. Rund 20 km je Tag ist schon was. Aber da es nur wenige anstrengende, knackige Wegstücke gibt, und die meisten Anstiege absolut moderat sind, ist die Tour in 3 Tagen gut machbar (manche gehen sie auch in 4 Tagen). Als idealen Zeitpunkt die Wanderung zu machen würde ich das Frühjahr oder/und den Herbst nennen. Wegen der vielen schattenlosen Wegpassagen durfte der Weg im Hochsommer wohl eher zu heiß werden. Die vielen Wegstücke die einer außergewöhnlich aussichtsreichen Höhenwanderung gleichen sind absolut sehens- und erlebenswert. Ich hätte ständig stehen bleiben können um die Aussichten zu genießen..... Es gibt ausreichend Pausenbänke jedoch nur sehr selten unterwegs Gaststätten o.ä. (lediglich in Kalberschnacke und am Flugplatz und Bäckereien in Hützemert und Frenkhausen die jedoch nur vormittags bis 12 Uhr geöffnet haben; auf Nachfrage wegen Personalmangels und der gestiegenen Energiekosten). Aus meiner Sicht gibt es (leider) auf der Gesamtstrecke zu viele Anteile an Asphaltwegen. Der Weg ist sehr gut beschildert. Auf den gesamten rund 62 km habe ich mich kein einziges Mal verlaufen. Ein dickes Lob dem SGV-Drolshagen. Ich kann den Weg sehr empfehlen und würde ihm (auf Nachfrage) 9 von 10 Punkten geben. Familiengeeignet (eher für ältere Kinder) ist die Tour durchaus, kinderwagengeeignet nicht. Mein persönliches Highlight war der Sportflugplatz auf dem Dümpel mit seiner Umgebung, hier war die Rundumsicht am eindrucksvollsten. Insofern für mich eine Art von magischem Ort.
Ergo Gesamturteil: absolut empfehlenswert!
Der Wiedweg
Etappe 1 : Quelle bei Linden nach Krambergsmühle 23,7 km
Etappe : Krambergsmühle nach Altenkirchen Bf. 18,3 km
...wie immer vorab Fotos von den beiden Touren. Durch anklicken
kann man die Fotos ganz und mit jeweiligem Text sehen....
....viel Spaß...
Der Wiedweg
...von der Quelle nach Altenkirchen in 2 Etappen , 42 km gesamt.
Mein Wanderbericht
Der Kalender schrieb den 25. und 26.1.2023 als ich meine erste 2 Tageswanderung 2023 umsetzte. Es war an diesen beiden Tagen recht kalt und es hatte an den Tagen zuvor geschneit. Jedoch: die Idee im Kopf, das Hotel gebucht, die Fahrkarte gekauft. Ich hatte mir überlegt, dass ich in 2023 einige umfangreichere Wanderungen umsetzen möchte die eine gewisse Grundkondition erfordern. Kurz ich wollte ein Tour gehen die genau dazu beitragen sollte, ohne große Strapazen, ohne übermäßige Steigungen, einfach eine schöne, naturnahe Streckenwanderung....
Meiner Meinung nach eignet sich genau dafür der Wiedweg. Insbesondere die ersten rund 40 km des Weges. In Etappe 1 ein fast stets am Bach/Fluß entlang laufender, gut zu gehender Wanderweg. In Etappe 2 etwas anpruchsvoller, mal auch über die Höhen laufend, abwechslungsreicher.
Wie immer war ich auch diesmal mit dem ÖPNV unterwegs. Der Haltepunkt der Hessischen Landesbahn, der am nächsten zur Wiedquelle gelegen ist, heißt Rotenhain. Von dort bis zur Quelle des Wiedweges sind es rund 3,5 km.
Die Wied ist der längste Fluß im Westerwald, sie fließt ausschließlich durch Rheinland Pfalz.
Die Wied ist 103 km lang, mündet bei Neuwied in den Rhein und speist sich durch eine unzählige Anzahl kleinster und mittlerer Zuflüße. Über die Gesamtstrecke fällt die Wied rund 400 Höhenmeter, enspringt in Linden bei rund 460 mtr. über NN und mündet bei 63 mtr. über NN in den Rhein. Die Wied ist insofern neben der Nister der bedeutenste Fluss im Westerwald.
Der Wiedweg ist mit rund 110 km Länge ein sogenannter moderner Klassiker unter den Westerwald-Wanderwegen. Bereits 1992 wurde eine erste Trasse des Weges angelegt. Diese erste Trasse diente auch als Vorbild für einige Abschnitte des Westerwaldsteiges.
Anfänglich war der Weg mit einem schwarzem W ausgeschildert, später mit einem grünem W, seit 2007 ist der Wiedweg mit einem blauen W (soll das Meandern des Flußes nachzeichnen) beschildert, dies auch in farblicher Abgrenzung zum, mit einem grünen W beschilderten Westerwaldsteig. Im Mai 2009 wurde der Wiedweg offiziell eingeweiht, gleichzeitig auch das Naturschutzgebiet Oberes Wiedtal. Unterhalten wird der Weg vom Westerwaldverein.
Die eingefaßte Quelle bei Linden ist recht unscheinbar. Bänke, eine Schautafel und ein im Sommer schattenspendender Baum markieren diesen Punkt. Der Weg folgt nun zunächst dem Bach bis zum Dreifelder Weiher (siehe auch meine Wanderung auf dem Kölner Weg). Diesen durchfließt die Wied und nimmt alsbald Breite und Fließgeschwindigkeit auf. Der Weiher war etwas zugefroren, Sicht gab es keine. Ich konnte viele Enten am Weiher erkennen. Über Steinbach und Höchstenbach erreichte ich am späten Nachmittag meine Unterkunft in der Krambergsmühle. Auf der 2.Etappe verläßt der Weg ab und an die Wied um sich über die Höhen des Wiedtales zu schlängeln, dabei aber immer wieder zur Wied zurückkehrt. Dabei handelt es sich immer um sehr moderate Steigungen. Hinter Ingelbach, bei Widderstein läuft der Wiedweg dann wieder unmittelbar an der Wied entlang, führt durch eine Auenlandschaft bis hin nach Altenkirchen.
In Michelbach bei Altenkirchen gibt es noch die Michelbacher Mühle, angetrieben durch die Wied. Es handelt sich um eine sog. Walzenmühle, feinstes Weizen- und Roggenmehl wird hier noch heute gemahlen.
Mein Fazit: eine Streckenwanderung mit einigen Reizen. Interessant dabei wie schnell aus einem kleinen Bach ein breiter Fluß wird. Sicher ein interessanter Weg für Naturliebhaber, seltene Tiere (zB. Rotmilan, Graureiher, Schwarz- und Grauspecht) haben hier im Naturschtzgebiet ihren Platz. Die Wegqualität ist stets gut bis sehr gut. Der Weg ist sehr gut beschildert, es gibt relativ wenig Asphaltanteile. Es gibt ausreichend Ruhebänke, leider jedoch kaum gastronomische Betriebe.
Ich kann diesen Weg durchaus empfehlen. Er ist familiengeeignet jedoch nicht kinderwagengeeignet.
Last but not least möchte ich noch eine kleine "Randstory" erzählen:
Kurz hinter dem Dreifelder Weiher traf ich auf dem Weg auf einen älteren Herrn. Wir kamen ins Gespräch. Ich liebe es unterwegs mit den Menschen der Region, oder anderen Wanderern zu reden. Der Herr erwies sich als Ornithologe und Naturkenner, beheimatet in der Nähe von Neuwied. Er berichtete mir, dass er oft hier oben im "Siebener Bereich" wäre um Tiere (insbesondere gefiederte Tiere) zu beobachten. Auf meine Nachfrage erklärte er mir, dass der 7ner Bereich bedeutet, dass die sogenannte Westerwälder Seenplatte aus sieben Weihern ( Dreifelder Weiher, der Haiden-, Hofmanns-, Brinken-, Post-, Wölferlinger- und Hausweiher) besteht, die allesamt seinerzeit (17.Jahrhundert) von den Wied'schen Grafen zur Fischzucht angelegt wurden. Nach 350 Jahren endete der Besitz des Fürstentums Wied. 2009 wurden alle Weiher an die NABU-Stiftung verkauft.
Aus Sicht des Ornithologen schafft es der NABU nicht dieses ornithologisch einzigartige Gebiet entsprechend zu verwalten. So seien aus seiner Sicht zahlreiche Brutplätze verwaist, weil Mensch und Tier zu dicht beisammen wären; sprich die Vögel keine nötige Ruhe zur Brutzeit haben. Die verschiedenen Wege an und um die Weiher stören die brütenden Vögel sehr, deshalb wohl eine Abwanderung in andere Gebiete.
Es war ein angeregtes Gespräch. Ich war auf großes Fachwissen gestoßen und muß gestehen, dass ich selbst dazu zu wenig weiß. Für mich kann und werde ich daraus ableiten mich in der Natur noch naturnäher zu verhalten als ich das ohnehin schon mache.
X19 - Der Schlösserweg
Zu Beginn wieder einige Fotos vom Weg. Einfach jeweils anklicken zum vergrößerten Foto.
X 19 – Schlösserweg
...mein Wanderbericht....
Etappe 1 von Siegen Bahnhof nach Freudenberg (Unterkunft) 23 km Eigenmessung
Etappe 2 von Freudenberg (Unterkunft) nach Rothemühle Mitte 17 km Eigenmessung
Vorab: der GPS Wanderatlas beschreibt eine Etappe von Siegen nach Wenden mit rund 28 km. Zum einen liegt Wenden recht weit (4-5 km) weg vom X19, zum anderen erschien mir die Etappe zu lang, schließlich wollte ich mir in Freudenberg ausreichend Zeit nehmen um die mittelalterlichen Fachwerkhäuser zu bestaunen. Aus diesem Grund „bastelte“ ich mir die Tour so wie beschrieben.
Der Schlösserweg X19 (rund 207 Gesamtlänge) ist ein Hauptwanderweg mit langer Geschichte. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt, führte er zunächst von Dillenburg nach Meinerzhagen. 1935 wurde der Schlösserweg dann bis Düsseldorf verlängert. Betreut wird der X19 vom Sauerländischen Gebirgsverein. Sieben Schlösser (und Burgen) werden vom Schlösserweg angesteuert: Schloss Benrath, Schloss Garath, Schloss Burg, Schloss Badinghagen, Burg Wildenburg, das Untere Schloss in Siegen und der Wilhelmsturm, der an der Stelle des zerstörten Schlosses Dillenburg errichtet wurde. Die Reise auf dem gut 200 km langen Schlösserweg führt insofern vom Rheintal durchs Bergische Land, ins Ebbegebirge und weiter ins Siegerland, bis man schließlich am Rand des Westerwalds die Reise beendet. Insofern erwanderte ich auf den beiden Etappen eher das Siegerland.
Am 23.2.23 startete ich recht früh am Morgen. Siegen ist sehr gut an den ÖPNV angeschlossen. Und so konnte ich bereits gegen 9 Uhr morgens am Bahnhof Siegen starten. Hier hält u.a. der RE 9, der seinerseits durch das gesamte Siegtal fährt. Eine schöne Strecke. Die Universitätsstadt Siegen ist die Kreisstadt des Kreises Siegen-Wittgenstein und mit rund 100.000 Einwohnern eine sog. Großstadt. Siegen liegt in einem südöstlichen „Zipfel“ von NRW und ist insofern Grenzgebiet zu RP. Auf meiner Wanderung sollte ich einmal kurz diese „Grenze“ überschreiten.
Das sog. Untere Schloss in Siegen ließ ich „links“ liegen, da ich es bereits bei einem Besuch der Stadt Siegen besichtigt hatte. Steigt man am Bahnhof Siegen aus und verlässt den Bahnhof, so hat man das Gefühl in einer von Menschen wimmelnden „Großstadt“ zu sein. Jung, modern und laut kommt sie daher. Man merkt sofort, dass sie seit 2012 Universitätsstadt ist. Ab dem Bahnhof ist der Wanderweg (und auch alle anderen durch Siegen verlaufende Wanderwege) sehr gut beschildert. Dies ist in städtischen Gebieten leider nicht immer so, deshalb an dieser Stelle positiv erwähnenswert. Schnell geht es über einen recht steilen Anstieg „raus“ aus der Stadt. Und schon nach rund 15 min stehe ich im Wald und blicke zurück. Die Wetteraussichten waren für die beiden Tage nicht gerade gut: kalt, nebelig und einen Regenschauer (vielleicht auch Schnee) sollte es laut Wetterbericht auch mal geben. Tatsächlich aber hatte ich diesbezüglich Glück! Hat man die Höhe oberhalb Siegen erreicht führt der Weg in einer Art Höhenweg bis zur A45. Unterwegs (und in der Folge mehrfach) quert der Weg einen MTB-Weg, der wohl offiziell angelegt wurde. Unterwegs quert man den Historischen Rundweg Siegen-Achenbach . Er ist jetzt mit dem neuen Siegel des Deutschen Wanderverbands ausgezeichnet worden. Bis zur Querung der A45 an der Raststätte Siegerland Ost führt der Weg durch ein dichtes Mischwaldgebiet. Selten gibt es Aussichten ins Alchetal . In Höhe der Rasstätte wechselt der Wegbelag und wird für eine ganze Weile "asphaltig". Aus meiner Sicht wäre hier eine andere (naturnahere) Wegführung möglich gewesen. Auch durch den dann nahen Ort Oberfischbach geht’s über Asphalt. Es folgt dann bis Freudenberg ein gut zu gehender Höhenweg durch Mischwald.
Dann kommt man nach Freudenberg. Eine der sehenswertesten Altstädte Südwestfalens und beliebtes Fotomotiv: Der „Alte Flecken" in Freudenberg ist einer der baugeschichtlich bedeutendsten Stadtkerne Westfalens und als Baudenkmal international anerkannt. Der "Alte Flecken" ist Teil des Elisabethpfads, der 4. Etappe des Jakobswegs (Marburg-Köln). Der Alte Flecken Freudenberg ist eines der wenigen Beispiele einer planmäßig realisierten und einheitlich in Fachwerk errichteten Stadt des 17. Jahrhunderts, die sich bis in unsere Zeit in ihrer originalen Bausubstanz erhalten hat. Der Kulturatlas des Landes Nordrhein-Westfalen bezeichnet den „Alten Flecken Freudenberg“ als Baudenkmal „von internationaler Bedeutung“. Die 86 Gebäude bzw. Gebäudehälften wurden jeweils als Einzeldenkmal in die Denkmalliste der Stadt Freudenberg eingetragen. (Quelle Text: www.historische-stadtkerne-nrw.de, Denkmal des Monats August 2006). Ich habe mich in Freudenberg sehr ausgiebig umgesehen. Ich kann deshalb einen Besuch des Ortes, insbesondere des "alten Flecken", sehr empfehlen.
Nach einem steilen Aufstieg erreichte ich am späten Nachmittag meine Unterkunft. Ein einfaches, sauberes und preiswertes Hotel mit Restaurant am Waldrand von Freudenberg.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am nächsten Morgen recht früh weiter. Ich wollte einen bestimmten Bus ab Rothemühle bekommen und die Wettermeldung für den kommenden Nachmittag war nicht „prickelnd“. Nach einem steilen Aufstieg führte der Weg raus aus Freudenberg. Schnell war ich wieder im Wald, auf einem waldreichen Höhenweg. Es folgte der Ort Hohenhain, und über (wieder) Asphalt gings zur Wildenburg. Kurz bevor ich die Burg erreichte hatte ich dann die Grenze zu RP überschritten (ich verließ RP nur wenige km später wieder). Die Wildenburg stellt eine weithin sichtbare Sehenswürdigkeit im Friesenhagener- (bzw. Wildenburger-) Land dar und liegt an der Straße, die Friesenhagen über Wildenburg mit dem ehemaligen Bahnhof Wildenburg verbindet. Der 20 Meter hohe Bergfried nimmt eine augenfällige Stellung im Landschaftsbild ein. Leider ist der Zutritt zur Wildenburg nicht gestattet, insofern bleibt nur die Betrachtung von außen. Das Baujahr der Wildenburg wird auf 1230 geschätzt. Der eigentliche Zweck der Wildenburg war wohl die Sicherung der alten "Brüderstraße", eine alte Handelsstraße, die von Köln nach Siegen führte. (Interessant in der Nähe ist der ehemalige Bahnhof Wildenburg; dazu lesenswert: https://www.hohenhain.de/seite/388388/eisenbahntunnel
Der Weg geht durch das Burggelände, vorbei an Streuobstwiesen, durch einen Nadelwald und dann runter nach Rothemühle. Dies leider auch wieder sehr asphaltlastig. Ab Rothemühle (und hier begann es zu schneien kurz nach meiner Ankunft) kann man dann mit dem Bus nach Siegen fahren und mit dem Zug dann wieder heimwärts.
Fazit: eine insgesamt schöne Wanderung mit teils heftigen, meist jedoch moderaten Steigungen und Gefällen. Außerhalb der Asphaltstrecken ein naturnaher, wenn auch meist aussichtsarmer Wanderweg. Meiner Meinung nach ist der Anteil an Asphaltstrecken zu hoch. Hier und da (zB. an der BAB Raststätte Siegerland Ost) hätte sich sicherlich eine andere, naturnahe Alternative angeboten. Der Weg ist familiengeeignet, jedoch nicht für Kinderwagen. Freudenberg ist aus meiner Sicht das absolute Highlight der Tour. Übrigens sind mir außer wenigen „Hundeausführern“ keine Menschen begegnet. Dies obwohl fast die gesamte Strecke identisch ist mit dem Camino nach Santiago/und zu einem Teil auch dem E1. Der Weg ist gut beschildert, hier und da hätte ich mir das ein oder andere Hinweisschild mehr gewünscht, aber insgesamt ist auch hier keine Wanderkarte nötig, und es finden sich ausreichende Beschilderungen. Insofern ist dem SGV für seine Arbeit ein Lob und Dank auszusprechen. Es gibt eine ausreichende Anzahl von Ruhebänken.
Volme Höhenweg , X 20
Vorab wie immer einige Fotos von unterwegs. Durch Anklicken vergrößern sich die Fotos.
Volme Höhenweg X 20
(ein Wanderweg des Sauerländischen Gebirgsverein)
-Mein Wanderbericht-
3 Etappen vom 23.4.2023 bis zum 25.3.2023
Startpunkt : Witten Hbf.
Ziel: Halver-Oberbrügge (geplant aber nicht erreicht)
Erreichtes Ziel Lüdenscheid Brügge Bhf.
Geleistete km bis zum erreichten Ziel: 63,8 km
Etappe 1: Witten nach Hagen-Haspe
Übernachtung in Hagen-Zentrum
Etappe 2: Hagen-Haspe nach Breckerfeld
Übernachtung in Breckerfeld
Etappe 3: Breckerfeld nach Lüdenscheid-Brügge
(hier wetterbedingter Abbruch der Wanderung)
Ich hatte mich auf diese Wanderung sehr gefreut. Es ist wohl einer der wenigen Fernwanderwege (in NRW) die sowohl durch Stadtgebiete, als auch durch Park- und Waldgebiete verlaufen, insofern also kontrastreich ist. Zudem sehr gut die regionale Mittelgebirgslandschaft NRW’s widerspiegelt. Also: mal „was Anderes“, gerade im Gegensatz zu meinen bisherigen Wandertouren (gemäß Tourenübersicht). Diesmal sollte es auch eine 3-Tages-Tour werden. Auch um mir gerade von diesem Weg und der Region einen Gesamteindruck machen zu können. Ich plante mittels des gps-Atlas die Tour, wählte und buchte entsprechend Unterkünfte und verschaffte mir einen literarischen Hintergrund über die Region. Leider sollte mir das Wetter an diesen Tagen „einen Streich“ spielen und zwang mich schließlich zu einem frühzeiteigen wetterbedingten Abbruch der Wanderung (gemäß dem Motto: der Weg ist das Ziel und nicht das Ziel!). Die Wanderung war bzw. ist sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar und so konnte ich bereits am ersten Tag der Wanderung um 9.30 Uhr am Bahnhof Witten starten. Dies ist auch der sog. offizielle Start der Wanderung X 20 und insofern hatte ich auf dem Bahnhofsvorplatz so etwas wie eine Informationstafel o.ä. zum X 20 erwartet. Dem war (leider) nicht so. Aber sofort fand ich die ersten Wegbeschilderungen (auf die Beschilderung werde ich im Fazit noch zu sprechen kommen).
Namensgeber für diese Wanderung ist die Volme. Sie bildet so etwas wie die Grenze zwischen dem Sauerland im Osten und dem Bergischen Land im Westen. Die Volme entspringt in Meinerzhagen und mündet vis a vis von Herdecke in die Ruhr. Dabei hat sie dann rund 50 km hinter sich gebracht. Auf den ersten drei Etappen bekommt man die Volme nicht wirklich zu Gesicht. Insofern stellte ich mir hier die Frage nach der „Namensvergabe“. Erst ab Schalksmühle verläuft der Weg näher am Volmetal bzw. teils durchs Volmetal.
Angelegt wurde der Weg vom SGV (Sauerländischer Gebirgsverein) der bereits 1891 gegründet wurde. Das Hauptwanderwegenetz wurde bereits 1905 geschaffen (mit dem Andreaskreuz als einheitlichem Wegzeichen, jeweils ergänzt um eine Nummer). Das Vereinsgebiet des Sauerländischen Gebirgsverein zieht sich vom Rhein bis zur Diemel und von der Lippe bis zur Sieg. Zuständig ist der SGV insofern für rund 40.000 km Wanderwege. In den 1960er Jahren schuf der SGV dann noch die sog. Autofahrerrundwanderwege. Insofern ist im Laufe der Zeit ein sehr dichtmaschiges Wanderwegenetz entstanden welches kaum Lücken aufweist. Gerade die Region Hagen/Witten weist eine Reihe bekannter Hauptwanderweg aus. Hier sind u.a. zu nennen: der X1, der X3, der X6, der X19, der X20 und einige andere. Für die Anlage, die Unterhaltung, die Pflege, die Beschilderung und vieles mehr sei dem SGV an dieser Stelle mal ein Lob und Dank ausgesprochen.
Kommen wir zurück zum Wanderbericht. Dass Witten eine alte Stadt ist und als Keimzelle des Kohlenpotts gilt (seit ca. dem Jahr 1000 bereits Steinkohleabbau) merkt man u.a. auch an der Vielzahl alter Villen und auch am teils sehr alten Baumbestand in den gepflegten Parks. Der Weg verlässt durch den Stadtwald und ein angrenzendes Waldgebiet (Hohenstein) rasch (ansteigender Weg) den Ort. Bald schon erreicht man Wetter. Kurz zuvor hat man die Möglichkeit vom Harkortturm aus die Region zu überblicken. Dies blieb mir leider verwehrt, weil unterhalb des Harkortbergs eine markante Wegkreuzung keine Beschilderung des X20 aufwies. Insofern folgte ich einem „falschen X“ und traf leider erst am Nordrand von Wetter wieder auf den X20. Durch Wetter hätte ich mir eine Wegführung am Rand des Harkortsees gewünscht. Leider führte der asphaltlastige Weg durch Wetter über Straßen zur Obergrabenbrücke (wichtig hier rechtzeitig die Straßenseite mittig der Brücke zu wechseln). Der Weg führt dann durch eine Auenlandschaft, unter der A1 her, und nach einem langen Anstieg rein nach Hagen-Haspe. Hier endete dann die erste Etappe. Mit dem Bus fuhr ich nach Hagen-Mitte, dort hatte ich meine Unterkunft gebucht.
Der zweite Tag, die 2. Etappe sollte zumindest gutes Wetter bringen. Während der ersten Etappe hatte es vormittags einige Regenschauer gegeben. Mit dem Bus fuhr ich nach Hagen-Haspe und setzte insofern dort den Weg fort. Ein kurzes Stück durch die Hasper Innenstadt und schon ging es teils heftig bergan in die Waldregion (wunderschöner alter Baumbestand an Buchen und Eichen) oberhalb von Hagen-Westerbauer. Nach einiger Zeit hatte ich die aussichtsreiche Höhe erreicht. Von dort ging es dann leicht bergab Richtung Voerde, einem Ortsteil von Ennepetal. Leider (wieder) auf einem langen Stück Asphalt. Nach der Ortsdurchquerung folgte ein sehr steil bergab führender Weg entlang der Deponie einer Metallwarenfabrik. Unten angekommen stand ich im Ennepetal und wurde alsbald ins Hülsenbecker Tal geleitet, einem bekannten Naherholungsgebiet in der Region. Ein Eldorado für Jogger, Spaziergänger und Hundeausführer. Durch das Tal führen eine Vielzahl von Wegen und Pfaden. Am Ende des Tals folgt Willringhausen, und in der Folge wieder ein langes Stück Asphaltweg bis Herminghausen. Dort zweigt der Weg dann Richtung Osten nach Breckerfeld ab. Man kommt dabei durch das Naturschutzgebiet Ennepetal und ist alsbald in Breckerfeld. Hier hatte ich meine zweite Unterkunft gebucht. Ich erreichte sie rechtzeitig bevor es wieder heftig anfing zu regnen.
Der 3. Tag, Etappe 3 sollte leider wettermäßig nicht angenehm werden. Es fielen während des gesamten Vormittags/früher Nachmittag mehrere Regenschauer, zudem wurde es deutlich kälter. Aus Breckerfeld heraus, ins Tal kommt man alsbald zum Parkplatz des Naherholungsgebiets der Glörtalsperrre (Die Glörtalsperre ist eine kleine Talsperre auf der Grenze des Ennepe-Ruhr-Kreises und des Märkischen Kreises in Nordrhein-Westfalen). Der Weg verläuft dann in der Folge über die Staumauer der Talsperre und wieder bergan nach Reeswinkel, einem Ortsteil von Schalksmühle. Es folgt (leider wieder) ein mehrere Kilometer langer Asphaltweg bis hinter Schalksmühle (hier Möglichkeit einer Kaffeepause o.ä.). Über die Höhen des Volmetals kam ich dann nach Lüdenscheid-Brügge. Hier entschied ich mich dann wetterbedingt die Tour abzubrechen.
Mein Fazit: Insgesamt eine interessante 3-Tages-Tour. Abwechslungsreich, weil: mal durch Städte, mal durch Dörfer, mal durch Parks und Naherholungsgebiete, mal durch alten Wald, mal über Wiesen und Felder. Ein wenig Kondition braucht man schon. Einige Steigungen sind heftig. Man war bemüht den Weg naturnah anzulegen. Leider gelang dies nicht immer. Insofern leider als fetten Minuspunkt ein relativ hoher Anteil an Asphaltwegen. Manche sind nicht zu vermeiden. Einige meiner Meinung nach schon (zB. als mein Vorschlag eine östliche Umgehung von Willringhausen und Ruggeberg). Die Beschilderung war unterschiedlich. Zweimal habe ich mich wegen fehlender Beschilderung bzw. gesuchter aber nicht gefundener Beschilderung leider verlaufen: einmal unterhalb des Harkotbergs und zum zweiten im Ortsteil Reeswinkel (Straße „Unterm Ried“ zwischen Hausnummer 10 und 12 zweigt ein unbeschilderter Fußweg ab). Insgesamt aber kann ich die Beschilderung als meist gut bezeichnen. Es gibt ausreichend Ruhebänke, leider jedoch keine überdachte Hütte o.ä. Es gibt in den Orten (die durchlaufen werden) fast immer die Möglichkeit einer „gastronomischen Pause“.
Empfehlen kann ich den X20 (also die ersten 3 Etappen) allemal. Familiengeeignet: bedingt, für Kinderwagen ungeeignet. Teils heftige Steigungen. Interessante „Grenzregion“ zwischen Sauerland und Bergischem Land.
Georoute Basalt und Buntmetalle
Wie immer vorab einige Bilder; zum Vergrößern einfach anklicken.
Mein Wanderbericht zur Georoute Basalt und Buntmetalle
Meine Frau und ich hatten uns für einen Samstag im April eine Halbtagestour im vorderen Westerwald ausgesucht. Laut Internet 9 km. Dies erwies sich jedoch als meines bzw. unserer Erachtens nach als falsch. Am Ende des Rundwanderweges waren es rund 12 km. Start der Georoute war Neustadt an der Wied.
Neustadt an der Wied liegt im nördlichen Teil des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, Kreis Neuwied, insofern zwischen den Ballungszentren Köln/Bonn und Koblenz/Neuwied.
Im vorderen Westerwald mitten im Naturpark Rhein-Westerwald gelegen, befindet sich Neustadt direkt an der Wied, ein Nebenfluss des Rheins. Typisch für das Wiedtal sind die weiten Täler, die Höhen, Hänge, Waldflächen sowie die geologischen Highlights.
Die höchste Erhebung in der Ortsgemeinde Neustadt ist die Vulkankuppe "Bertenauer Kopf" mit einer Höhe von 351,50 m über NN.
Der Rundweg ist in beiden Richtungen gut beschildert und begehbar. Wir gingen ihn im Uhrzeigersinn. Zu Beginn gehts entlang der Wied über einen schmalen Hangweg, versehen mit einem Hinweis, dass der Wegabschnitt alpinen Charakter habe. In der Folge gehts durch Neustadt bevor der Weg aus dem Ort hinaus in die Natur abzweigt. Er erreicht bald Höhen und bietet teils sehr schöne Fernsichten und Aussichten (sehr schön zB. am Manrother See). Der Weg insgesamt ist recht gut beschildert. Er ist in Teilen identisch mit dem Wiedweg bzw. dem Westerwaldsteig.
Man hat sich bemüht den Weg so naturnah wie möglich anzulegen. Dennoch sinds wohl am Ende rund 30 % Asphalt. Schade, ein kleiner Minuspunkt. Der Weg ist geologisch sehr interessant und unterwegs öfters mit Infotafeln versehen.
Dies macht in auch für Familien mit Kindern interessant.
Die Steigungen sind moderat bis heftig. Es gibt ausreichend Bänke und Stellen an denen man rasten kann. Leider unterwegs keine Gastronomie. In Neustadt selbst gibt es mehrere
gastronomische Einrichtungen. Wir haben haben inklusive Pausen rund 4,5 Std. für den Rundweg benötigt. Aktuell gibt es eine größere Straßenbaustelle. Dort befindet sich kaum sichtbar zwischen zwei Baucontainern ein wichtiger Wegweiser.
Ein sehr guter Startpunkt ist der Parkplatz an der Raiffeisenstrasse im Ortskern.
Hier finden sich auch direkt die ersten Wegbeschilderungen: grüner Kreis, grüner Punkt mit einer mittigen Welle (siehe Fotos).
Insgesamt können wir den Weg empfehlen.
Die Zeugenbergrunde
Ein Rundwanderweg in der Oberpfalz
Wie immer vorab einige Bilder und Eindrücke von unterwegs.
Zum Vergrößern einfach anklicken.
Die Zeugenbergrunde, ein Rundwanderweg in der Oberpfalz
3 Etappen; 3 Tage; 2 Übernachtungen
Gesamt rund 70 km (eigene Messung)
Mein Wanderbericht
Nach intensiver Recherche, terminlicher Absprache mit meinem guten Freund und der Buchung des Hotels konnte es dann am 25.4.23 endlich losgehen. Der Plan war, dass ich mit dem ÖPNV nach Postbauer Heng (einem Ort an der Zeugenbergrunde , an der Bahnlinie von Nürnberg nach Regensburg) anreisen wollte, während mein Freund mit dem PKW aus Ulm anreiste. Wir trafen uns gegen 10 Uhr morgens am Bahnhof Postbauer Heng und starteten unmittelbar die erste Etappe des Wanderweges „Zeugenbergrunde“.
Bei diesem Wanderweg, der mit dem Qualitätssiegel Wanderbares Deutschland ausgezeichnet wurde, handelt es sich um einen (gemäß Rechercheangaben) rund 50 km langen Rundwanderweg um Neumarkt in der Oberpfalz. Die Oberpfalz ist ein Regierungsbezirk im Nordosten des Freistaates Bayern (Verwaltungssitz ist Regensburg). Neumarkt in der Oberpfalz liegt zwischen Nürnberg im Nordwesten und Regensburg im Südosten. Wir legten jedoch gesamt rund 70 km zurück. Einerseits weil wir die Runde selbstständig verlängerten, andererseits weil die Etappen gemäß GPS-Wanderatlas kürzere Kilometerangaben bzw. teils andere Wegverläufe aufwiesen als unsere eigenen Messungen bzw. der ausgeschilderte Weg.
Unser Hotel befand sich im Ort Postbauer Heng an der nordöstlichsten Position des Wanderweges. Postbauer Heng ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz mit rund 8000 Einwohnern. Ein Markt ist ein Ort mit Marktrecht, eine Gemeinde der historisch belegt ein Marktrecht verliehen wurde.
Unsere erste Etappe führte also von Postbauer Heng nach Habersmühle. Dort wollten wir per Bus und Bahn zurück nach Postbauer Heng. Die Etappe sollte rund 15 km lang sein. Die erste Etappe ist eine hauptsächlich durch dichten Fichtenwald (und auch Mischwald) verlaufende Strecke. Dabei ist die Wegqualität sehr angenehm. Meist weicher Waldboden. In den Wäldern, die hier einen sehr gesunden Eindruck machen, wachsen Moose und viele Blaubeeren (hatten jeweils schon sehr kleine Fruchtansätze). Es fehlten uns auf der 1.Etappe Aussichten. Nach 2/3 der Strecke kamen wir durch den Ort Loderbach. Hier hofften wir auf einen bayrischen Biergarten. Fehlanzeige. Dafür hatten wir ein sehr nettes Gespräch mit einem älteren Herrn der gerade in seinem Garten arbeitete. Er erläuterte uns, dass es mit den gastronomischen Betrieben in der Region schwierig geworden sei. Alle entsprechenden Betriebe stöhnen unter großer Personalnot und reagieren darauf mit stark verminderten Öffnungszeiten. So haben viele Betriebe wohl nur noch 3 Tage die Woche geöffnet. Schade; sowohl für uns als auch für die Einheimischen, die dies (wie man uns berichtete) ebenfalls sehr bedauern. So endete die Wanderung der 1. Etappe nahe Habersmühle. Früher als geplant. Der Bus sollte erst in fast 2 Stunden fahren. Wir entschlossen uns deshalb zu Fuß nach Neumarkt zu gehen (rund 5 km) um dann dort einen Bus nach Postbauer Heng zu nehmen. Gesagt, getan. So waren es dann rund 20 km am Abschluss des Tages.
Das Hotel in Postbauer Heng ist ein 3 Sterne Haus. Nur mit Frühstück. Insofern wollten wir abends bayrische Küche genießen. Nicht einfach aus genannten Gründen. Aber wir wurden fündig. Satt nach einem sehr leckeren Essen gings ins Hotel. Am folgenden Morgen, nach einem recht guten Frühstück, ging es bei recht gutem Wetter per Bahn und Bus los zum Startpunkt der 2.Etappe (nahe dem Endpunkt der 1.Etappe).
Höhepunkte der 2.Etappe sollten die Burgruine Wolfstein, der Krähentisch und die Wallfahrtskirche Mariahilf sein. Nach einem intensiven aber moderaten Anstieg erreichten wir die Burgruine Wolfstein.
Beginn des Zitats: Weithin sichtbares historisches Wahrzeichen der Stadt Neumarkt ist die Burgruine Wolfstein. 150 Meter hoch über Neumarkt gelegen, wurde die Burg erstmals 1120 urkundlich erwähnt. Sie war Stammsitz des Geschlechts der Wolfsteiner, dessen letzter Nachkomme Mitte des 18. Jahrhunderts starb und in der Gruft der Sulzbürger Kirche begraben liegt. Außer im Landshuter Erbfolgekrieg Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg nie angegriffen oder zerstört. Allerdings verfiel sie im Laufe der Jahrzehnte immer mehr.
1997 begannen die Wolfsteinfreunde e.V. mit archäologischen Ausgrabungen und Erhaltungsmaßnahmen. Wissenschaftlich fundiert wurden Burggraben, Zwinger, Kemenate, Kapelle und Kastenhaus freigelegt. Die Burg ist ganzjährig geöffnet, wegen Ausgrabungs- und Renovierungsarbeiten kann es jedoch zu Einschränkungen kommen.
In den Sommermonaten bieten die Wolfsteinfreunde sonntags Führungen an, dann kann auch der 22 m hohe Bergfried betreten werden, von dem aus sich ein Rundblick über Neumarkt und die Umgebung bietet. (zitiert nach einer schriftlichen Doku des Tourismusverband Ostbayern).
Die Burgruine beeindruckte uns sehr. Ich hätte mir die location sehr gut als Kulisse für einen mittelalterlichen Film vorstellen können. Obwohl es sich um eine Ruine handelt macht sie dennoch einen gepflegten Eindruck, wohl dank der Arbeit der Wolfsteinfreunde. Von dort oben hatte man eine sehr schöne Aussicht auf die gesamte Zeugenbergrunde. Wir konnten die noch bevorstehenden Zeugenberge erkennen, Neumarkt in seiner räumlichen Größe gut erkennen und das große Waldgebiet der 1.Etappe ausmachen. Die Zeugenberge, Tafelberge der Region, stellen eine Besonderheit der Fränkischen Alb dar. Gemäß Wikipedia ist…..Ein Zeugenberg (auch Ausliegerberg) ist ein Einzelberg in einer Schichtstufenlandschaft, der durch Erosionsvorgänge vom Schichtstufenplateau, dem er ursprünglich angehörte, isoliert wurde.
Hinter der Burgruine folgt unmittelbar der Krähentisch. Eine natürliche Felsformation die einer steinernen Platte auf einem Steinsockel ähnelt.
Von der Burgruine bzw. dem Krähentisch ging der Weg abwärts um alsbald wieder an Höhe zur Wallfahrtskirche Mariahilf zu gewinnen. Hier weicht der ausgeschilderte Weg von der Darstellung des GPS Wanderatlas deutlich ab. Real folgt der Wanderweg dem Karlssteig bzw. dem Kreuzweg zur Kirche. Dies über einen schier endlos erscheinenden Treppensteig. Zitat nach Wikipedia:….. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf ist ein katholisches Gotteshaus und liegt auf dem Mariahilfberg in Neumarkt in der Oberpfalz, 586 Meter über dem Meeresspiegel. Bis 2001 war sie außerdem Klosterkirche des angrenzenden Karmelitenklosters.
Der Weg geht dann ins Tal. Ans südliche Ende von Neumarkt, folgt ein Stück einer Bahnlinie und stößt dann auf den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Gemäß Wikipedia:…..Der Ludwig-Donau-Main-Kanal (auch Ludwigskanal oder regional „Alter Kanal“ genannt) war im 19. und 20. Jahrhundert eine 172,4 km lange Wasserstraße zwischen der Donau bei Kelheim und dem Main bei Bamberg. Im weiteren Sinne war der zwischen 1836 und 1846 erbaute Kanal Teil einer schiffbaren Verbindung zwischen der Nordsee bei Rotterdam und dem Schwarzen Meer bei Constanța. Durch die Überquerung der Europäischen Hauptwasserscheide nahm das ehrgeizige Bauvorhaben eine besondere Stellung ein. 100 Schleusen, teilweise in den Flüssen Altmühl und Regnitz, bewältigten insgesamt einen Höhenunterschied von 264 Metern (80 m Aufstieg von der Donau und 184 m Abstieg zum Main). Nachfolger des 1950 aufgelassenen Kanals ist der 1960 bis 1992 errichtete Main-Donau-Kanal. Zwischen Beilngries und Nürnberg ist der Ludwig-Donau-Main-Kanal im historischen Umfang und mit einigen Funktionen weitgehend erhalten. Er wurde 2018 von der Bundesingenieurkammer als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst ausgezeichnet.
Wir erreichten dann den Ort Buchberg, das Etappenziel am Fuße des gleichnamigen Berges (erster Zeugenberg der 3.Etappe). Der Bus brachte uns dann nach Neumarkt bzw. in der Folge nach Postbauer Heng. Auch für diesen Abend hatte mein Freund wieder einen authentischen Betrieb finden können bei dem wir lecker essen konnten. Knapp 25 km waren wir im Übrigen unterwegs gewesen.
Am nächsten Morgen starteten wir recht früh, um mit dem Bus nach Buchberg zu kommen. Es folgte eine 3.Etappe die über mehrere Zeugenberge führte. Buchberg (höchster Zeugenberg mit 592 mtr.), Stauferberg, Hohe Ahnt, Tyrolsberg und Großberg . Alle so zwischen 500 und 600 mtr. hoch über NN. Insofern stand ein ständiger Wechsel zwischen bergauf und bergab an. Stets moderat, stets von sehr guter Wegqualität. Von den Höhen der Zeugenberge aus hatten wir jeweils sehr gute Aussichten. Dies wieder bei sehr gutem Wetter. Am Nachmittag erreichten wir dann wieder Postbauer Heng. An diesem Tag waren es dann wieder so rund 25 km. In einem Café reflektierten wir bei Kaffee und Kuchen die dreitägige Wanderung bevor wir uns verabschiedeten. Es war eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour. Wenig Asphalt, viel angenehm zu gehender Waldboden, viel Stille, viele angeregte Gespräche mit verschiedensten Einheimischen. Wir haben ganz interessante Menschen bei kurzen aber teils intensiven Gesprächen kennengelernt. Haben dabei viel über die Region erfahren. Haben dabei gelacht aber auch ernsthafte Probleme erörtert. Wir sprachen dabei zB. mit einem Rentner der sich auf seinen Wurstgulasch freute, einem jungen Mann der uns einen gastronomischen Tipp gab, einer Milchvieh-Bäuerin die einen neuen Hund hatte, einem Busfahrer mit dem wir allein im Bus saßen, einem Teilnehmer einer Wandergruppe des DAV (Deutscher Alpenverein) der uns etwas von der Region erzählte, einer Dame die einen ganz süßen Hund ausführte und uns erklärte, dass es der Hund ihrer Schwester sei auf den sie aufpassen müsse und einem Bauer der im Auto sitzend auf seine Herde (Auerochsen) aufpasste und und und….
Wir können die Runde empfehlen, uneingeschränkt. Es gibt nichts zu bemängeln (außer vielleicht fehlende Biergärten ;-) . Die Wegqualität ist stets sehr gut, die Wegführung ist sehr gut, der Weg ist stets sehr naturnah. Asphaltstrecken wurden weitestgehend vermieden. Die Steigungen bzw. Gefälle sind jeweils moderat, nur selten heftig. Wir hatten das Gefühl das hier die Welt und die Natur noch in Ordnung sind. Borkenkäfer und Stürme scheinen die Oberpfalz noch nicht entdeckt zu haben. Und noch etwas, etwas Wichtiges: der Weg ist wirklich exzellent ausgeschildert (zwei gelbe Balken mit einem roten mittigen Balken, jeweils horizontal verlaufend). Wir haben uns über die 70 km kein einziges Mal verlaufen. Insofern möchte ich sagen: vorbildlich. Ein ganz fettes Lob und Dank an all die, die dafür zuständig sind.
Statements !
Hier möchte ich einige statements zum Thema und seinem inhaltlichen Umfeld niederschreiben. Meine Meinung. Gedanken, Meinungen, Ansichten zum Thema Wandern und was damit zusammenhängt.